Willkommen bei Aveleen Avide
Regina Gärtner hatte mal das Vergnügen, alles für den Deutschlandaufenthalt von Mel Gibson zu organisieren.
Wer mir eine Frage zum Interview beantworten kann und mir dazu eine E-Mail sendet, der kann „Unter dem Südseemond“ gewinnen. Wie es geht? Das steht am Ende des Interviews.
Foto: © Regina Gärtner
Regina Gärtner ist Autorin.
Regina Gärtner ist 1964 geboren und am Niederrhein aufgewachsen und lebt heute mit ihrem Mann in Köln. Sie hat an der RWTH Aachen Germanistik und Politikwissenschaften studiert, und danach als Deutschlehrerin, Pressereferentin, Werbefachfrau und Public-Relation-Manager für internationale Kinofilme gearbeitet. Zuletzt war sie lange Jahre als Anzeigenleiterin in einem Fachverlag tätig, bevor sie sich als Projektmanagerin selbstständig gemacht hat. Seit 2012 widmet sie sich ganz dem Schreiben. Was reizte dich an Politikwissenschaften?
REGINA GÄRTNER:
Früher war ich politisch sehr aktiv. Schon als Schülerin habe ich mich stark in der Friedensbewegung engagiert, dann während des Studiums in der Frauenbewegung und dazu noch ein bisschen Fachschaftsarbeit.
Aber studiert hab ich Politikwissenschaften eigentlich, weil ich das Bild von mir hatte, ich würde eine investigative Journalistin werden, á la Günter Wallraff.
Na ja, ich bin dann erst Pressereferentin geworden und später in Fachverlagen für Marketing zuständig gewesen, aber das sind ja auch klassische Berufe für eine Germanistin.
Politik interessiert mich immer noch sehr, und ich kann mich königlich über unsere Politiker echauffieren. Wenn man nicht alles selber macht …
AVELEEN AVIDE:
Von der Deutschlehrerin zur Pressereferentin. Wieso dieser Wechsel?
REGINA GÄRTNER:
Das stimmt so gar nicht mit der Deutschlehrerin. Da ist irgendwann beim Kürzen mal der Zusatz „… für Aussiedler und Asylanten“ weggestrichen worden. Ich war für kurze Zeit nach meinem Studium als Honorarkraft bei einem öffentlichen Träger angestellt, der diese Fortbildungskurse gab, aber niemals als „echte“ Lehrerin an einer Schule.
AVELEEN AVIDE:
Internationale Kinofilme. Was war das für dich tollste Projekt, das du da betreut hast?
REGINA GÄRTNER:
„Was Frauen wollen“ – der Film kam gerade raus, als ich dort anfing. Neben der Pressearbeit und der Organisation der Pressevorführungen musste ich auch den Aufenthalt von Mel Gibson samt Großfamilie planen. Also nicht ich alleine, sondern ein ganzes Team. Was bekommt er für Willkommensgeschenke? Wie sieht das Unterhaltungsprogramm für seine Kinder aus? Gibt es Besonderheiten beim Essen? Wie muss das Hotelzimmer ausgestattet sein? Und das, weil nicht klar war, wo er absteigen würde, alles doppelt für München und für Berlin. Tja, leider habe ich Mel Gibson nie persönlich getroffen, obwohl, jetzt so im Nachhinein, … vielleicht auch gut so. Aber den Film fand ich toll.
AVELEEN AVIDE:
Welcher Art Projekte hast du als Projektmanagerin betreut?
REGINA GÄRTNER:
Zum einen habe ich Konkurrenzanalyse betrieben. Welche Themen, welche Märkte, welche Zielgruppen lohnt es sich, für Fachthemen anzusprechen.
Und ich habe Fachzeitschriften konzipiert und aus der Taufe gehoben. Das ist schon ein schwieriger Job, weil der Zeitschriftenmarkt sehr dicht ist, und es kaum noch Lücken gibt, die eine Zielgruppe bieten, die groß genug ist für eine neue Zeitschrift.
Was allerdings die Planung eines 600-Seiten-Romans angeht, war das eine gute Erfahrung, um mich auf größere Projekte vorzubereiten.
AVELEEN AVIDE:
Auf deiner Webseite schreibst du, dass du 2001 in einem belgischen Wasserschloss deinen Traummann geheiratet hast. Es sind nun ja ein paar Jahre ins Land gezogen. Ist er immer noch dein Traummann und warum? Und wo habt ihr euch kennengelernt?
REGINA GÄRTNER:
Immer noch mein Traummann, jawohl. Und das mit dem belgischen Wasserschloss darf man sich nicht wie bei Thurn und Taxis vorstellen. Eine halbe Ruine, mit veraltetem Interieur und einem sehr gelungenen Stromausfall mitten in der Feier, weil - und das ist typisch Belgien – in dem dazugehörigen Dorf gerade Kirmes war, und leider die Leitungen überlastet waren. Wir mussten dann warten, bis der Bürgermeister im Rathaus den großen Schalter umlegte, bevor wir wieder Musik, einen funktionstüchtigen Kühlschrank und Spülwasser hatten.
Und wie das Kennenlernen war: Ich habe mein Studium in Aachen unter anderem damit finanziert, dass ich als DJ gearbeitet habe. Ich hab in einem Jazzkeller Platten aufgelegt, aber auch bei privaten und öffentlichen Veranstaltungen. Tja, und einmal habe ich da diesen guten Tänzer auf der Tanzfläche entdeckt. Dann habe ich mal arrangiert, dass wir unsere Telefonnummern austauschen. So ist es dann passiert.
AVELEEN AVIDE:
Du hast alle 5 Kontinente bereist. Wo warst du in Afrika und in Australien? Was reizt dich daran?
REGINA GÄRTNER:
Nach dem Studium bin ich für ein paar Monate alleine durch Australien gereist, von daher wird es für mich immer etwas Besonderes bleiben. Australien war meine erste große Reise alleine, und meine erste Reise außerhalb von Europa. Es war wie eine Mutprobe, und gleichzeitig eine Selbstfindung. So auf sich selbst zurückgeworfen zu sein, ist eine gute Gelegenheit, zu erfahren, wer man ist und was man wirklich vom Leben will.
Zurückblickend hat es ein wenig von „Eat, Pray, Love“, nur dass ich sehr, sehr, sehr viel weniger Budget hatte und es damals leider, oder wahrscheinlich eher glücklicherweise, die vielen Kommunikationsmöglichkeiten, mit denen man heutzutage permanenten in Kontakt bleiben kann, nicht gab. Ich hab alle paar Wochen mal telefoniert.
Ein paar Monate später habe ich dann meinem Mann kennengelernt, und wir sind direkt noch mal hingefahren. Und später noch noch einmal, und auch jetzt steht es auf unserer Liste ganz weit oben.
Aber auch Afrika ist ungemein beeindruckend. Und es ist anders, anders als Südamerika, anders als Australien oder Asien. Afrika ist so anders, dass ich eigentlich kaum Worte finde. Chaotisch, sinnlich, korrupt, ursprünglich, gefährlich, überwältigend. Afrika ist eben Afrika, sagt jeder der dort war, mit einem Schulterzucken, das ausdrückt, so ganz werden wir es nie verstehen. Man kann es nicht beschreiben, man muss es selbst erleben.
AVELEEN AVIDE:
Wo in Asien? Was gefiel oder beeindruckte dich nachhaltig?
REGINA GÄRTNER:
In Asien sind die Menschen so freundlich. Ich weiß, das klingt jetzt wie eine Plattitüde, aber es ist nun mal so. Ich bin jetzt auch kein ausgesprochener Asien-Kenner. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich allerdings gerne die Seele Asiens erkunden. Ich liebe die intensiven Düfte, das würzige Essen und die Farben. Ich kann mich mit der Weltanschauung des Buddhismus eher anfreunden als mit allen bekennenden Religionen. Direkt neben meinem Schreibtisch steht eine Ganesha-Statue, der Elefantenköpfigen Gott, der im Hinduismus wie im Buddhismus verehrt wird.
Neben vielen anderen Aufgaben ist er der Beseitiger von Hindernissen und außerdem der Herr der Künste, also auch der Literatur. Ich würde gerne mehr über dieses Leben und den Glauben erfahren. „Asien entdecken“ ist definitiv etwas, das auf meinem Plan für die nächsten Jahrzehnte steht.
AVELEEN AVIDE:
Wenn du verreist, wo reist du gerne hin und was ist dir an einem Urlaubsort wichtig?
REGINA GÄRTNER:
Oh, „wo reist du gerne hin“ ist eine Frage, die sich kaum in einem Interview beantworten lässt. Zu lang ist meine Liste. Vielleicht nur so viel: Ich war schon – zu lange – nicht mehr in Rom; und in New York noch nie, aber ansonsten findet man mich wohl eher in ländlichen Gegenden. Ich lebe in Köln, das ist mir Großstadt genug.
Wenn ich reise, möchte ich gerne etwas von Land und Leuten sehen. Neue Eindrücke und neue Ideen sammeln. Aber ich brauche auch das Entspannen und Abschalten.
Mein Urlaub ist also am besten immer eine Mischung aus Abenteuer und Komfort.
Und wirklich, wirklich wichtig ist mir, dass ich schwimmen kann. Wenn ich meinen Kopf nur lange genug ins Wasser halte, habe ich immer die besten Ideen.
AVELEEN AVIDE:
Welche Hobbys/Leidenschaften hast du noch?
REGINA GÄRTNER:
Sehr unprätentiös. Selbstverständlich lese ich gerne und viel. Und reise, wenn es mir möglich ist. Ansonsten treffe ich mich gerne mit Freunden und gehe ins Kino. Und als Hobby-Gärtnerin mache ich meinem Namen alle Ehre. Hm, ich merke gerade: möglicherweise arbeitete ich zu viel.
AVELEEN AVIDE:
Was liest du zurzeit? Und wenn du liest, welche Genres liest du am liebsten?
REGINA GÄRTNER:
Im Moment sitze ich an George R. R. Martin. Den ersten Teil von „Game of Thrones“, aber ich lese auf Deutsch. Es fällt mir so schon schwer genug, mir all die Namen zu behalten. Mal sehen, ob ich die anderen Bücher von Martin durchhalte. Man kann doch unmöglich alles in einem Rutsch lesen. Andererseits, wenn man da mal zwei Monate Pause macht, hat man doch alles vergessen, oder?
Davor habe ich Rebecca Gablé gelesen, und danach werde ich wohl zu Iny Lorenz greifen, die mir gerade eine signierte Ausgabe von „Das goldene Ufer“ geschenkt haben. Also, man sieht, eher Historisches, aber zwischendurch auch gerne mal einen Mysterie-Thriller. Dort am liebsten Preston & Child, aber auch Dan Brown.
AVELEEN AVIDE:
Was ist schreiben für dich?
REGINA GÄRTNER:
Schreiben ist mir ein Bedürfnis, aber es geht nicht so sehr ums Schreiben, sondern eher ums Geschichtenerzählen. Mein Kopf steckt voller Ideen, die in die Welt hinaus wollen. Und es macht einen Heidenspaß, sie sich entwickeln zu lassen.
REGINA GÄRTNER: In „Unter dem Südseemond“ geht es lt. Amazon.de um:
Köln/Samoa 1899: Vom Vater gedrängt heiratet Alma den älteren Hermann, Leiter einer Kolonialhandelsgesellschaft, und begleitet ihn in die Südsee. Für Alma bedeutet es das Ende ihrer Welt – in jeder Hinsicht. Sie muss sich an das unkonventionelle Leben in der Kolonie und die Riten ihrer exotischen Einwohner gewöhnen und sich als Frau behaupten. In dem australischen Seemann Joshua findet Alma ihre große Liebe, aber sie ist verheiratet. Doch nicht nur das macht ihr das Herz schwer, denn es wird immer deutlicher, dass ein bedrohliches Geheimnis über ihrer Familie liegt ...
Hier finden Sie weitere Informationen:
Unter dem Südseemond: Roman
AVELEEN AVIDE:
Wie kamst du auf die Idee zu „Unter dem Südseemond“?
REGINA GÄRTNER:
Die Geschichte hat sich ganz langsam über Jahre hin entwickelt. Hier ein Stückchen, dort eine kleine Idee, eine Figur, ein historisch interessantes Ereignis, ein Stück Alltagsleben aus dem Kaiserreich. Immer denkt man: Dazu könnte man mal was schreiben. Und irgendwann finden diese Einzelteile zusammen und ein großes Ganzes entsteht. So hat sich alles langsam zusammengesetzt.
Das Thema „Deutsche Kolonien“ hat mich schon seit Jahren gefesselt, seit ich in Namibia war, ehemals Deutsch-Südwest, und dort so viel von der immer noch vorhandenen deutschen Kolonialgeschichte gesehen und erlebt habe. Dort wurde definitiv die Idee zu diesem Roman geboren.
Allerdings, dass Deutsch-Samoa der Ort der Handlung wurde aus all den möglichen Kolonien, das ist dann tatsächlich Ergebnis meiner Recherche gewesen. Welche der vielen Südsee-Kolonien würde sich am ehesten eignen? Dabei kam Deutsch-Samoa zum Vorschein – die Perle der Südsee - wie man sie schon damals nannte.
AVELEEN AVIDE:
Ich bin sicher, dass du für „Unter dem Südseemond“ recherchieren musstest. Ist dir bei den Recherchen etwas Überraschendes, Außergewöhnliches, Witziges passiert?
REGINA GÄRTNER:
Erwähnenswert ist, dass es in diesem damals so kleinen Kaff – Apia, die sogenannte Hauptstadt von Deutsch-Samoa - drei (!) Fotostudios gab. Dort wurden dann die samoanischen Schönheiten als „Naturkinder“ fotografiert. Es gab Tausende dieser Fotos, die rund um die Welt gingen oder in den Spinten der Matrosen hingen und sehr begehrt waren. Die Erklärung ist einfach: Die Frauen wurden barbusig oder ganz nackt fotografiert. Das waren sozusagen die Vorläufer von Playboy und Hustler, unter dem Deckmäntelchen der Ethnologie und Naturliebe.
AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an den Plot für „Unter dem Südseemond“ heran? Könntest du uns ein Beispiel für deine ersten Überlegungen zur Handlung von „Unter dem Südseemond“ geben?
REGINA GÄRTNER:
Ich wollte ein Frauenleben zeigen, aber keins, das mit dem Adel zu tun hatte. Ich wollte eine Reise beschreiben, die über Australien führte, weil ich Australien liebe. Natürlich war klar, dass meine Hauptperson sich in einen Australier verlieben würde. Und ich wollte das Leben in einer deutschen Kolonie beschreiben. Das waren sozusagen die Eckpunkte.
Und dann macht man, was man immer machen muss. Die passenden Konflikte finden, und die passenden Figuren für diese Konflikte entwerfen, Wendepunkte ansteuern.
Das hört sich jetzt erst einmal konstruiert an, aber bevor ich eine Geschichte im Kopf habe, habe ich die Atmosphäre, ein Szenarium, eine Idee von einer anderen Lebensweise und den Menschen darin. Dann frage ich mich, wie haben die Menschen damals gedacht, gelebt, was hat sie bewegt? Was haben sie von ihrem Leben erwartet?
Im Falle einer Frau, die nicht aus höhergestelltem Hause kommt, konnte man realistischerweise nicht von allzugroßen Erwartungen ausgehen. Und dann wird so eine Frau in die weite, fremde Welt hinausgeschleudert. So ist auch Alma aus den Recherchen über Frauenleben im Kaiserreich erwachsen.
Davor steht wochen- oder monatelange Recherche. Es gibt im historischen Roman immer einige Sachverhalte, die zwingend sind, und andere, die es nicht sind. Ich lasse kaum Personen auftreten, die tatsächlich auf Samoa gelebt haben. Almas Geschichte ist fiktiv, aber die historischen Umstände sind es ganz und gar nicht.
AVELEEN AVIDE:
Fallen dir Dialoge, Charaktere oder szenische Darstellungen leichter, fällt dir alles gleich leicht oder anders gefragt, magst du alles gleich gerne?
REGINA GÄRTNER:
Das ist leicht zu beantworten: Je nachdem, an welchem Part ich sitze, fällt mir der am schwersten. Wenn ich recherchiere, giere ich danach, all die Ideen, die ich gerade nur langweilig in Listen und Skizzen sammle, endlich zu einer Geschichte zusammenführen zu können.
Wenn ich dann den Plot entwerfe, freue ich mich darauf, endlich richtig schreiben zu können. Wenn ich dann schreibe, wochenlang, in fast der gleichen Position verharrend, sehne ich mich danach, auf der Couch zu sitzen, und das ausgedruckte Gesamtmanuskript „nur noch“ korrigieren zu müssen, weil das vermeintlich weniger Tipparbeit ist. (Haha!)
Und ob ich Dialoge entwerfen, Charaktere formen oder szenische Darstellungen schreibe, da gibt es für mich eher keinen Unterschied. Es gehört ja zusammen. Man kann zum Beispiel durch einen guten Dialog wunderbar den wahren Charakter einer Figur zeigen.
AVELEEN AVIDE:
Wie schaffst du es, dass keine losen Fäden im Buch übrig blieben?
REGINA GÄRTNER:
Ich gehe nachher meine Personenliste durch. Da merk ich dann ja, ob mir jemand „unter den Tisch gefallen“ ist. Und zur Sicherheit hab ich dann immer noch meine Testleser, die nachfragen, was ist eigentlich mit XY passiert?
AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an die Protagonistin Alma heran? Würdest du uns dafür einfach mal ein Beispiel für die ersten Überlegungen zur Figur geben?
REGINA GÄRTNER:
Was mir wichtig war, war, dass ich nicht eine moderne, selbstbestimmte Frau beschreibe. Solche Frauen gab es damals auch, aber nur als Ausnahmeerscheinung. Ich wollte eine durchschnittliche Frau, die weder zu arm, noch zu reich ist, die aus kleinbürgerlichen, aber nicht adeligen Verhältnissen stammt. Die aus ihrem sehr normalen Leben herausgeschüttelt wird, und Dinge erlebt, die für damalige Verhältnisse schier unvorstellbar waren.
Frauen waren damals in jeder Hinsicht von Männern abhängig, von Vätern, von Brüdern oder von Ehemännern. Gleichzeitig war auf diese Verbindungen wenig Verlass. Wenn also die wichtigen Entscheidungen des Lebens von anderen getroffen werden, sind diese Menschen Herr über das eigene Glück oder Unglück. Eine wirklich vertrackte Situation. Was konnte man also machen – damals, als relativ rechtslose, finanziell abhängige Frau - um sein Leben selbst in die Hand zu nehmen? Was musste diese Figur erleben? Was zwingt sie zu Änderungen?
Und hinter jeder Figur, auch hinter Nebenfiguren steht immer die Frage: Wo wollen sie eigentlich hin?
AVELEEN AVIDE:
Wie muss man sich einen Tag in deinem Leben vorstellen, wenn du an einem Roman arbeitest?
REGINA GÄRTNER:
Eher langweilig: Ich sitze stundenlang am Schreibtisch und schreibe. Viel mehr gibt es da nicht zu erzählen. Gelegentlich muss ich etwas nachrecherchieren. Das kann man von außen aber nur dadurch unterscheiden, dass ich mit dem ständigen Tippen aufhöre.
AVELEEN AVIDE:
Wo schreibst du am liebsten?
REGINA GÄRTNER:
Ich schreibe nur noch in meinem Arbeitszimmer unter dem Dach. Ich hab am Anfang auch im Bett, auf der Wohnzimmercouch oder am Esstisch geschrieben. Aber das ist nicht gut. Man ist plötzlich überall nur noch auf der Arbeit. Es ist eh schon schwierig, abzuschalten, wenn man seinen Arbeitsplatz zu Hause hat. Aber wenn ich jetzt die Tür von meinem Arbeitszimmer hinter mir schließe, dann weiß ich wenigstens, der Rest der Zimmer ist Freizeit.
Das gilt natürlich nicht für Ideen. Ich hab immer ein kleines Büchlein bei mir, in dem ich meine Ideen notiere. Das ist überlebensnotwendig für eine Autorin.
AVELEEN AVIDE:
Hörst du auch Musik beim Schreiben und falls Ja, welche, oder brauchst du absolute Stille?
REGINA GÄRTNER:
Nein, eigentlich schreibe ich so gut wie nie mit Musik im Hintergrund. Sie lenkt mich ab.
AVELEEN AVIDE:
Wirst du von einer Agentur vertreten? Und falls Ja, was ist für dich der Vorteil, von einer Agentur vertreten zu werden?
REGINA GÄRTNER:
Ja, nachdem ich mich eigentlich mit einem anderen Projekt beworben hatte, konnte ich die Agentur Michael Meller für dieses historische Projekt gewinnen. Das ist ein absoluter Vorteil. Anders kommt man heutzutage kaum noch an die großen Verlage heran. Das ist dann schon mindestens ein Fünfer im Lotto.
Und so habe ich mit meiner Agentin erst an der Idee gearbeitet, dann haben sie die entsprechenden Unterlagen ganz gezielt verschickt. Wenn etwas von einer seriösen Agentur kommt, dann wird es nicht unbedingt gekauft, aber es wird auf jeden Fall gelesen. Ab diesem Punkt entscheiden Qualität und Marktfähigkeit. Man muss nicht nur ein bestimmtes Schreibniveau erreichen. Man muss auch das richtige Thema zur richtigen Zeit erwischen. Ein Verlagsvertrag hat also etwas mit Schweiß und Mühe, aber auch mit Glück zu tun.
AVELEEN AVIDE:
An welchem Buch arbeitest du derzeit und darfst du schon ein wenig darüber verraten?
REGINA GÄRTNER:
Ja, es ist der Nachfolger zu „Unter dem Südseemond“. Alma, aber auch ihre Schwester Mathilde werden einiges in Australien und Samoa zu erleben haben. Spannend, da es in den Kriegsjahren spielen wird. Aber mehr will ich noch nicht verraten.
AVELEEN AVIDE:
Welchen Tipp hättest du für angehende Autoren, die einen Roman veröffentlichen möchten?
REGINA GÄRTNER:
Besucht die Kurse der Bundesakademie in Wolfenbüttel. Oder auch die von der Textmanufaktur Leipzig. Es gibt ein paar gute Kursanbieter, viele billige und einige sehr teure. Ich würde nur zu den Guten raten. Die herauszufinden, ist schon mal eine gute Rechercheübung.
In den guten Kursen lernt man zu erkennen, wo man mit seinem Text steht, und was noch fehlt. Und man lernt, sich der Kritik zu stellen. Man lernt, die Qualität des Geschriebenen zu hinterfragen. Und man bekommt fundiertes Handwerkszeug an die Hand, mit dem man weiterarbeiten kann.
Der nächste Schritt ist dann, besser zu werden.
Gute Qualität kommt nicht von alleine. Sie kommt vom Üben, Üben, Üben, wie bei einem Musikinstrument. Ich wünsche alle viel Glück auf diesem Weg. Er ist nicht leicht, er benötigt Zeit und Geduld und extremes Durchhaltevermögen.
AVELEEN AVIDE:
Regina, vielen Dank für das Interview.
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Heute gibt 1 Buch zu gewinnen. Wer mir die folgende Frage richtig beantwortet, und mir die 3. E-Mail an autorin(at)aveleen-avide(Punkt).com schreibt, der kann „Unter dem Südseemond“ gewinnen, allerdings nur, wenn Ihr Wohnsitz in Deutschland liegt.
Bitte die Adresse nicht vergessen, da ich sonst das Buch nicht zusenden kann.
Den Gewinner/Die Gewinnerin schreibe ich im Laufe der Woche hier an diese Stelle. Wer mir die nachfolgende Frage richtig beantwortet, der kann „Unter dem Südseemond“ gewinnen: In welcher Stadt war Regina noch nicht, würde aber gerne hinreisen?
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Mitmachen lohnt sich!
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7.397 Downloads waren es vom 12.04. bis 11.05.2013. Schön wäre, wenn wirklich möglichst viele davon eine Rezension schreiben würden.
Alles Nähere – hier klicken.
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Rena Larf liest mit ihrer erotischen Stimme einen langen Auszug aus meiner Geschichte „Sündige Früchte“ .
Rena Larf liest mit ihrer erotischen Stimme einen langen Auszug aus meiner Geschichte Hitze auf meiner Haut.
Hier lese ich aus meinem Buch “Samtene Nächte” aus der erotischen Kurzgeschichte “Erotischer Zirkel”. „Samtene Nächte“ ist bei Amazon.de in der Top 100 der Erotik-Bestseller. :-)
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Wenn Sie oben in der pinkfarbenen Leiste auf „Interviews mit Autoren“ klicken, kommen Sie auf die Auflistung aller bisher erschienenen Interviews auf meinem Internetblog.
Wenn Sie oben in der pinkfarbenen Leiste auf „Sonstige Einträge“ klicken, kommen Sie auf die Auflistung unter der alle Lesungen, die Buchmesse in Frankfurt 2007/2008 und Kurzinterviews und v.a. aufgeführt sind.
Hier lese ich einen Ausschnitt aus der Geschichte „Heiße Wünsche“
Das war Aveleen Avide
Glauben Sie an sich!
Schauen Sie also wieder rein, wenn es heißt:
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Foto: © Richard Föhr