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Interview mit Christine Kabus

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Willkommen bei Aveleen Avide

Christine Kabus backt für ihr Leben gern. Norwegen fasziniert sie und außerdem ist sie Mentorin. Für wen Christine Kabus Mentorin ist, das und noch mehr erfährst du im Interview.

Wer mir eine Frage zum Interview beantworten kann und mir dazu eine E-Mail sendet, der kann „Töchter des Nordlichts“ gewinnen. Wie es geht? Das steht am Ende des Interviews.

Foto-Christine Kabus

Foto: © Stefan Thomas

Christine Kabus ist Drehbuch-Autorin, und Autorin.

Christine Kabus wurde 1964 in Würzburg geboren, ging in Freiburg zur Schule und studierte in München und Heidelberg Germanistik und Geschichte. Würzburg eine geschichtsträchtige und schöne Stadt. Kommst du noch manchmal hin oder ziehts dich dann eher nach Freiburg?

CHRISTINE KABUS:
Nach Würzburg, das ja nicht allzu weit von München entfernt ist, fahre ich alle paar Jahre – mal wegen einer interessanten Ausstellung, mal um die schöne Umgebung zu genießen oder einfach durch die Straßen zu schlendern. Dabei habe ich keine Erinnerung aus Kindertagen an diese Stadt, denn ich war erst ein paar Monate alt, als meine Eltern von dort nach Freiburg zogen. Aber irgendwie scheint es da doch eine tiefere Verbindung zu geben …

Freiburg und die Landschaft des Breisgaus und des südlichen Schwarzwalds haben mich sehr geprägt – und wenn ich in die Gegend komme, fühle ich mich sofort heimisch. Da ich aber so gut wie keine Kontakte mehr dort habe, führt mich mein Weg nur noch selten nach Baden.

AVELEEN AVIDE:
Du hast als Regieassistentin und Dramaturgin fürs Theater gearbeitet und zuletzt hast du als Regisseurin für ein freies Theater gearbeitet. Was reizt dich daran?

CHRISTINE KABUS:
Schon als Kind habe ich gern Theater gespielt und dabei meistens auch die Regie übernommen. Es ist eine sehr interessante und spannende Erfahrung, Figuren sozusagen direkt zum Leben zu erwecken und zu ergründen, warum sie sich in einer bestimmten Weise verhalten und miteinander agieren, und einen Prozess zu begleiten, der im Grunde nie wirklich abgeschlossen ist. Denn anders als beim Film gibt es ja beim Theater keine endgültige Version, jede Vorstellung ist ein wenig anders.

AVELEEN AVIDE:
Ab 2003 hast du dich als Drehbuchautorin selbständig gemacht. Was war dein Herzens- und was dein erfolgreichstes Projekt?

CHRISTINE KABUS:
Mein Herzensprojekt (eine Art Gangsterkomödie) wurde nie verfilmt – es schlummert noch in einer Schublade … Wer weiß, vielleicht findet es eines Tages noch seinen Weg auf die Leinwand. ;-)

Die Folgen für die TV-Serien, für die ich geschrieben habe, liefen alle gut und von den Quoten her zur Zufriedenheit von Sendern und Produzenten.

AVELEEN AVIDE:
Für welche Fernsehserie hast du geschrieben?

CHRISTINE KABUS:
Für die „Küstenwache“ und „Da kommt Kalle“. Für letztere Serie habe ich gemeinsam mit einer befreundeten Autorin geschrieben. Ich hätte nie gedacht, dass das so gut klappt und vor allem so großen Spaß macht. Mit ihr habe ich auch ein paar Dialogbücher für „Verbotene Liebe“ geschrieben.

AVELEEN AVIDE:
Dich fasziniert Norwegen und du hast extra diese schwere Sprache gelernt. Was fasziniert dich an Norwegen?

CHRISTINE KABUS:
Ich muss gestehen, dass ich mich erst näher mit Norwegen beschäftigt habe, als mich die Verlagslektorin, zu der mir meine ehemalige Kollegin, die erfolgreiche Autorin Zoë Beck, den Kontakt vermittelt hatte, sagte, dass sie auf der Suche nach neuen Stoffen für ihre Rubrik „Romane, die in sogenannten Sehnsuchtsländern spielen“ ist. Sie fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, eine Familien- und Liebesgeschichte zu erzählen, die in Norwegen angesiedelt ist.

Das war vor vier Jahren – und seither habe ich mich so intensiv und auf verschiedenen Ebenen mit diesem Land beschäftigt, dass es mir sehr ans Herz gewachsen ist – angefangen bei der überwältigenden Natur mit ihren Extremen.

Wie gut ich mich mittlerweile auskenne, merke ich, wenn die norwegische Lehrerin des Sprachkurses, den ich nach wie vor besuche, ab und an staunend feststellt, dass ich in manchen Bereichen mehr über ihr Land weiß als sie. Und das schönste Kompliment machte sie mir im letzten Advent, als ich nach einem norwegischen Rezept gebackene Pepperkaker, also Lebkuchen, mitbrachte und sie mich um das Rezept bat.

AVELEEN AVIDE:
Du kochst und backst gerne. Wenn du ein Kuchen wärst, welcher würde dich repräsentieren und warum.

CHRISTINE KABUS:
Ein Apfelstreuselkuchen mit Mürbteigboden. Einfache, aber gute Zutaten (unbedingt Butter, keine Magarine!), nicht zu süß (Boskop-Äpfel) und schön saftig.

AVELEEN AVIDE:
Anmerkung Aveleen: Ja, wer Boskop für Apfelkuchen nimmt und Butter zum Backen, der kennt sich mit Backen aus. Ich esse nur Apfelkuchen mit Boskop-Äpfeln. :-)

AVELEEN AVIDE:
Wäre es möglich, eines deiner Bücher zu verfilmen?

CHRISTINE KABUS:
Ich denke schon, es wäre aber nicht ganz billig, da alle meine Bücher auf zwei Zeitebenen spielen und historische Settings ja aufwendiger und teurer in der Umsetzung sind. Ich wurde aber schon öfter von Lesern gefragt, ob nicht eine Verfilmung geplant sei, weil sich ihnen die Geschichten so bildhaft präsentierten.

AVELEEN AVIDE:
Welche Hobbys/Leidenschaften hast du noch?

CHRISTINE KABUS:
Früher hätte ich als größte Leidenschaft das Lesen genannt. Seit ich selber Romane schreibe, komme ich aber nur selten dazu, Bücher zu lesen, die nicht mit meinen Recherchen zu tun haben. Das liegt nicht nur am Zeitmangel sondern vor allem auch daran, dass ich mich kaum auf andere Geschichten einlassen kann, wenn ich selber schreibe. Eine Erfahrung, die ich erst einmal verdauen musste, denn ich habe früher in jeder freien Minute ein Buch zur Hand genommen.

Ich wandere sehr gern und bin glücklich, in einer Stadt zu leben, von der aus ich binnen einer Stunde die Berge erreichen kann.

Ich höre viel klassische Musik und gehe oft in die Konzerte der Musikhochschule. Es beeindruckt mich immer wieder, wie umwerfend gut die dortigen Studenten musizieren.

Seit zwei Jahren bereichert ein achtjähriges Mädchen, das ich als Mentorin betreue, mein Leben. Es stammt aus einer kinderreichen uigurischen Familie. Wir treffen uns jeden Samstag für ein paar Stunden und unternehmen die unterschiedlichsten Dinge miteinander: Basteln, Zoo- und Kinobesuche, Muffins oder Plätzchen mit gaaaaanz vielen bunten Zuckerstreuseln backen und vor allem viel Quatsch machen ;-).

Große Freude bereitet es mir auch, als Lesefuchs einmal die Woche in einer Grundschule Kindern aus sogenannten bildungsfernen Familien oder mit Migrationshintergrund vorzulesen und die Liebe zu Büchern zu wecken.

AVELEEN AVIDE:
Wenn du verreist, wo reist du gerne hin und was ist dir an einem Urlaubsort wichtig?

CHRISTINE KABUS:
Größere Reisen habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Zuletzt war ich eine Woche an der Nordsee, um nach dem turbulenten Endspurt vor der Abgabe des letzten Romans ein wenig Kraft zu tanken. Da war es für mich vor allem wichtig, mich viel an der frischen Luft bewegen zu können und eine ganz andere Umgebung als gewohnt um mich zu haben.

Ansonsten mache ich gern Städtetrips. Reizen würde mich mal eine mehrtägige Fernwanderung.

AVELEEN AVIDE:
Was liest du zurzeit? Und wenn du liest, welche Genres liest du am liebsten?

CHRISTINE KABUS:
Da nach dem Buch vor dem Buch ist, fange ich gerade wieder mit der Recherche an und besorge mir Literatur zu Norwegens Geschichte um 1900.

Lange Zeit war mein Lieblingsgenre Krimis und Thriller, immer wieder auch historische Krimis und Biografien. Und Klassiker - querbeet von Tolstoi und Dostojewski über Jane Austin und die Brontë-Schwestern, immer wieder Thomas Mann, Siegfried Lenz, Alfred Andersch und Herbert Rosendorfer, gern auch Isabel Allende und Garcia Márquez. Aber auch Jugendbücher wie die Harry Potter Reihe oder die Tintenherz-Trilogie habe ich mit Freude verschlungen … :-)

AVELEEN AVIDE:
Was ist schreiben für dich?

CHRISTINE KABUS:
So platt das auch klingen mag: Es ist die Erfüllung eines uralten Traums. Wobei ich es sehr, sehr lange nie für möglich gehalten hätte, dass ich mich eines Tages tatsächlich trauen würde, ihn zu realisieren. Aber seit ich denken kann, habe ich mir gern Geschichten ausgedacht. Sie jetzt nicht nur niederzuschreiben, sondern damit auch Leser zu erreichen, ist eine Erfahrung, die mich sehr glücklich macht und mit großer Dankbarkeit erfüllt.

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CHRISTINE KABUS: In „Töchter des Nordlichts“ geht es lt. Amazon.de um:
DURCH EIN JAHRHUNDERT GETRENNT, DURCH EINE GEMEINSAME GESCHICHTE VEREINT ... Oslo, 2011. Nora ist Mitte dreißig, als sie den Namen ihres Vaters erfährt: Ánok, ein samischer Student, der damals plötzlich aus dem Leben ihrer Mutter verschwand. Nora spürt, dass sie ihr Glück erst finden wird, wenn sie in die Heimat ihres Vaters reist. Doch die Sami und ihre Kultur erscheinen ihr lange fremd. Bis sie auf den charismatischen Hundezüchter Mielat trifft ... Finnmark, 1915: Mit neun Jahren endet das friedliche Nomadenleben des Sami-Mädchens Áilu: Auf der Wanderung zu den Sommerweiden wird sie von norwegischen Beamten verschleppt und in ein Internat gesteckt, wo sie zu einem zivilisierten Mädchen geformt werden soll. Tatsächlich verleugnet Áilu lange ihre Herkunft. Doch der Ruf ihrer Heimat lässt sich nicht für immer zum Verstummen bringen ...

Hier finden Sie weitere Informationen:
Töchter des Nordlichts: Norwegenroman

AVELEEN AVIDE:
Wie kamst du auf die Idee zu „Töchter des Nordlichts“?

CHRISTINE KABUS:
Während der Arbeit an meinem ersten Roman „Im Land der weiten Fjorde“ merkte ich, dass die Nebenfigur Nora eine spannende Hintergrundgeschichte hat, die ich gern ausführlicher erzählen wollte. Als ich dann begann, über die Sami in Lappland, ein indigendes Urvolk, das jahrzehntelang unterdrückt wurde, zu recherchieren, wurde aus der vagen Idee ein konkreter Plan.

AVELEEN AVIDE:
Ich bin sicher, dass du für „Töchter des Nordlichts“ recherchieren musstest. Ist dir bei den Recherchen etwas Überraschendes, Außergewöhnliches, Witziges passiert?

CHRISTINE KABUS:
Als ich die kleine Áilu mit der Hurtigruten reisen lassen wollte, stellte ich fest, dass ich nicht genau wusste, ob der Hafen, von dem aus sie starten sollte, 1915 überhaupt von den Postdampfern angefahren wurde. Die Recherche gestaltete sich schwierig, die Angaben widersprachen sich. Schließlich schrieb ich ans Büro der Huritgruten, wo man mich an das Hurtigruten Museum verwies. Auf meine E-Mail bekam ich lange keine Antwort und hatte mich schon damit abgefunden, niemals zu erfahren, ob man die nordnorwegische Stadt Alta in jener Zeit per Postdampfer erreichen konnte. Ich beschloss, es einfach zu behaupten … Doch dann schrieb mir der Direktor des Museums höchstpersönlich eine reizende Email, entschuldigte sich für die lange Verzögerung und wies mich darauf hin, dass die Hurtigruten damals nicht in Alta anlegten. Dafür nannte er mir einen anderen Hafen in der Nähe.

Ich war baff – und sehr stolz, dass meine erste Recherche-Anfrage, die ich auf Norwegisch gemacht hatte, so erfolgreich gewesen war.

AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an den Plot für „Töchter des Nordlichts“ heran? Könntest du uns ein Beispiel für deine ersten Überlegungen zur Handlung von „Töchter des Nordlichts“ geben?

CHRISTINE KABUS:
Auf der Ebene der Gegenwartsheldin Nora war schnell klar, dass ich sie auf die Suche nach ihren Wurzeln in Lappland schicken und dort auf ihre bislang unbekannte Familie väterlicherseits stoßen lassen würde.

Die Figur der kleinen Samin Áilu, die als Kind ihren Eltern entrissen und zwecks Norwegisierung in ein Internat gesteckt wird, stand quasi unvermittelt vor meiner Tür, als ich über mögliche Plots nachdachte, die auf der Vergangenheitsebene spielen könnten. Ich hatte mich viel mit Schicksalen von Sami in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts beschäftigt und war sehr betroffen, dass es vielen von ihnen sehr ähnlich ergangen war wie Angehörigen von indigenen Völkern in Amerika, Australien oder Neuseeland.

Danach stand bald fest, dass Áilus Geschichte stellvertretend für diese erschütternden Biografien stehen würde.

AVELEEN AVIDE:
Fallen dir Dialoge, Charaktere oder szenische Darstellungen leichter, fällt dir alles gleich leicht oder anders gefragt, magst du alles gleich gerne?

CHRISTINE KABUS:
Wenn ich meine Figuren „gefunden“ habe, geht mir die Beschreibung ihrer Gedanken, Gefühle und Motive am leichtesten von der Hand – Dialoge eingeschlossen.
Am schwersten fallen mir konkrete Beschreibungen von Gesichtern. Ich habe da oft das Gefühl, nur sehr oberflächlich zu bleiben und mit abgenutzten Klischeewörtern zu hantieren. Ich weiß auch nicht so recht, woran das liegt. Ein Grund könnte sein, dass ich mich meinen Figuren nicht so sehr äußerlich, sondern in erster Linie von ihrem Innenleben her annähere. Das geht mir übrigens auch beim Lesen von anderen Romanen so. Da sehe ich auch nur selten Gesichter so deutlich vor mir, dass ich ein Phantombild anfertigen lassen könnte. Ich bin mehr auf die Ausstrahlung der Personen fokussiert.

AVELEEN AVIDE:
Wie schaffst du es, dass keine losen Fäden im Buch übrig bleiben?

CHRISTINE KABUS:
Generell bin ich ein ziemlich strukturierter Mensch. Manchmal mache ich mir Notizen, um mich an Details zu erinnern, die Gefahr laufen könnten, unterzugehen. Ich hoffe, dass es mir tatsächlich immer gelingt – ein Rest Unsicherheit bleibt, dazu bin ich irgendwann zu dicht dran. Und wenn dann noch Zeitdruck hinzukommt, könnte es schon mal passieren, dass nicht alles einwandfrei aufgelöst wird. In dem Fall hoffe ich, dass das Lektorat Alarm schlägt.

AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an die Protagonisten Nora heran? Würdest du uns dafür einfach mal ein Beispiel für die ersten Überlegungen zur Figur geben?

CHRISTINE KABUS:
Wie gesagt, Nora war ursprünglich eine Nebenfigur im ersten Roman. Damals war es mir wichtig, dass sie eine sehr sympathische, offene Person ist, die der dortigen Protagonistin freundlich und hilfsbereit begegnet. Um deren Suche nach ihren Wurzeln schwieriger zu gestalten, war es außerdem von Bedeutung, dass Noras eigene Herkunft unklar war. So kam es dazu, ihr einen Vater zu geben, über den ihre Mutter nie sprach und dessen Identität Nora erst als Erwachsene herausfand.

AVELEEN AVIDE:
Gingst du zuerst monatelang mit der Geschichte schwanger und fingst dann zu schreiben an oder hast du alle Recherchearbeiten abgeschlossen, das Exposee ist fertig und du beginnst zu schreiben? Wie muss man sich das vorstellen?

CHRISTINE KABUS:
Bei meinen beiden letzten Büchern war gar keine Zeit, lange schwanger zu gehen, da der Verlag sie möglichst im Jahrestakt veröffentlichen wollte. Im Grunde pitchte ich sofort nach Abgabe des Vorgängers eine Grundidee, die ich zu einem Exposé ausarbeitete. Nebenbei recherchierte ich und begann dann sofort mit dem Manuskript. Lieber wäre es mir schon, wenn ich mehr Luft hätte – so wie bei meinem Debut. Da recherchierte ich erst mal ausführlich und schrieb ein detailliertes Konzept, das ich der Lektorin vorlegte. Es gefiel ihr, und sie bat mich, die ersten Kapitel des Romans zu schreiben, damit sie und die Entscheider im Verlag beurteilen konnten, ob ich in ihr „Beuteschema“ passe. Das war der Fall, denn nun bekam ich den Vertrag und legte mit dem Schreiben los, für das ich ein Jahr Zeit hatte. Bei Buch zwei und drei hatte ich dagegen keine Vorlaufzeit.

Am Anfang und auch immer wieder zwischendurch steht sehr viel Recherchearbeit, was mir großen Spaß macht, da ich dabei unglaublich viel Neues kennenlerne und erfahre. Wie Du bereits erwähnt hast, begann ich Norwegisch zu lernen – zunächst vor allem, um ein bisschen nachvollziehen zu können, welche Hürden meine erste deutsche Protagonistin Lisa beim Erlernen dieser Sprache überwinden musste. Mittlerweile bin ich in der Lage, auch norwegische Quellen zu lesen und kann so natürlich noch intensiver recherchieren.

AVELEEN AVIDE:
Wie muss man sich einen Tag in deinem Leben vorstellen, wenn du an einem Roman arbeitest?

CHRISTINE KABUS:
Ich sitze meist gegen halb acht am Schreibtisch. Zuerst checke ich Emails und sehe auf Facebook und anderen Netzwerken nach, ob es interessante Neuigkeiten gibt. Je nach Stand des aktuellen Buch-Projekts lese und überarbeite ich das Geschriebene vom Vortag und schreibe weiter, falls nicht gerade Recherchearbeit ansteht. Zwischendurch mache ich immer wieder kleine Pausen, gehe um den Block, räume auf, wurstele im Haushalt herum – denn viele Ideen und Lösungen kommen mir, wenn ich Abstand vom Monitor habe. Darum kann ich auch nicht genau sagen, wie viele Stunden ich täglich an einem Roman arbeite. Im Grunde ist es ein permanenter Prozess.

Am späten Nachmittag klappe ich den Laptop zu, koche etwas (lustiger Weise nehme ich schon seit vielen Jahren meine Hauptmahlzeit gegen fünf Uhr ein – so wie die Norweger :-) )und kümmere mich um Dinge, die sonst so erledigt werden müssen. Oft lasse ich den Tag bei einem Feierabendbier in meiner Stammkneipe ausklingen und komme dort häufig auf neue Ideen oder Lösungen für Probleme, die sich während des Schreibens ergeben haben. Deshalb habe ich immer einen Notizblock dabei, um diese Einfälle sofort aufschreiben zu können.

AVELEEN AVIDE:
Wo schreibst du am liebsten?

CHRISTINE KABUS:
An einem Sekretär, den mir mein Großvater schenkte, als ich zwölf war.

AVELEEN AVIDE:
Hörst du auch Musik beim Schreiben und falls Ja, welche, oder brauchst du absolute Stille?

CHRISTINE KABUS:
Beim Schreiben höre ich nur sehr selten Musik, beim Recherchieren ab und zu. Als ich Informationen zu den Sami und ihrer Kultur sammelte, hörte ich zum Beispiel viel Musik von samischen Interpreten, zum Beispiel von Elin Kaven und Mari Boine.

AVELEEN AVIDE:
Wirst du von einer Agentur vertreten? Und falls Ja, was ist für dich der Vorteil, von einer Agentur vertreten zu werden?

CHRISTINE KABUS:
Ja, ich bin bei einer Agentur und heilfroh, dass man sich dort um die Verhandlung der Verträge und andere wichtige Formalitäten kümmert, die mir sehr viel Zeit und Nerven rauben würden, wenn ich sie selbst erledigen müsste. Es ist mir wichtig, mit meiner Verlagslektorin nur über Inhaltliches reden zu können und das Geschäftliche ganz herauszuhalten.

AVELEEN AVIDE:
An welchem Buch arbeitest du derzeit und darfst du schon ein wenig darüber verraten?

CHRISTINE KABUS:
Vor ein paar Tagen habe ich die Druckfahnen meines dritten Romans „Insel der blauen Gletscher“ durchgesehen und soll nun binnen der nächsten Tage erste Ideen für den vierten entwickeln. Er wird wieder in Norwegen spielen, dieses Mal aber nur auf einer Zeitebene in der Vergangenheit. Das war mein ausdrücklicher Wunsch – und ich hoffe, dass es mir gelingt, eine vielschichtige und spannende Geschichte zu kreieren. Ich finde die Jahre um 1900 generell sehr spannend – und speziell in Norwegen, da das Land 1905 die Unabhängigkeit erlangte.

AVELEEN AVIDE:
Welchen Tipp hättest du für angehende Autoren, die einen Roman veröffentlichen möchten?

CHRISTINE KABUS:
Viele versuchen ja momentan, auf eigene Faust im Ebook-Bereich Fuß zu fassen. Da ich damit gar keine Erfahrung habe, würde ich spontan zum „traditionellen“ Weg raten: also einen Agenten suchen, der sich im doch recht unübersichtlichen Buchmarkt gut auskennt und weiß, welchen Stoff man welchem Verlag am besten anbietet.

AVELEEN AVIDE:
Christine, vielen Dank für das Interview.


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Heute gibt 1 Buch zu gewinnen. Wer mir die folgende Frage richtig beantwortet, und mir die 4. E-Mail an autorin(at)aveleen-avide(Punkt).com schreibt, der kann „Töchter des Nordlichts“ gewinnen, allerdings nur, wenn Ihr Wohnsitz in Deutschland liegt.

Bitte die Adresse nicht vergessen, da ich sonst das Buch nicht zusenden kann.

Den Gewinner/Die Gewinnerin schreibe ich im Laufe der Woche hier an diese Stelle. Wer mir die nachfolgende Frage richtig beantwortet, der kann „Töchter des Nordlichts“ gewinnen: Von welchem Volk stammt Nora ab?

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Mitmachen lohnt sich!

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7.397 Downloads waren es vom 12.04. bis 11.05.2013. Schön wäre, wenn wirklich möglichst viele davon eine Rezension schreiben würden.
Alles Nähere – hier klicken.

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Rena Larf liest mit ihrer erotischen Stimme einen langen Auszug aus meiner Geschichte „Sündige Früchte“ .

Rena Larf liest mit ihrer erotischen Stimme einen langen Auszug aus meiner Geschichte Hitze auf meiner Haut.

Hier lese ich aus meinem Buch “Samtene Nächte” aus der erotischen Kurzgeschichte “Erotischer Zirkel”. „Samtene Nächte“ ist bei Amazon.de in der Top 100 der Erotik-Bestseller. :-)


Hier gibt es ein Video – von dem ich nicht weiß, wer das für mich gemacht hat… Alles sehr geheimnisvoll…

Wenn Sie hier klicken, dann kommen Sie zu meinen Lesungen aus "Samtene Nächte".

Wenn Sie oben in der pinkfarbenen Leiste auf „Interviews mit Autoren“ klicken, kommen Sie auf die Auflistung aller bisher erschienenen Interviews auf meinem Internetblog.

Wenn Sie oben in der pinkfarbenen Leiste auf „Sonstige Einträge“ klicken, kommen Sie auf die Auflistung unter der alle Lesungen, die Buchmesse in Frankfurt 2007/2008 und Kurzinterviews und v.a. aufgeführt sind.

Hier lese ich einen Ausschnitt aus der Geschichte „Heiße Wünsche“

Das war Aveleen Avide
Glauben Sie an sich!

Schauen Sie also wieder rein, wenn es heißt:
Willkommen bei Aveleen Avide

Ihre Aveleen Avide
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Foto: © Marc Senna, Make up und Frisur: Brit Augustin

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