Willkommen bei Aveleen Avide
Zoe Held aka Isabella Frey liebt ihr Hobby - Erotik schreiben. Und wenn sie nicht gerade wilde Spiele im Sport hat, liest sie was das Zeug hält. Außerdem liebt sie das Reisen, vor allem in den Norden oder doch lieber in den Süden oder eigentlich generell.
Wer mir eine Frage zum Interview beantworten kann und mir dazu eine E-Mail sendet, der kann „Wilde Spiele“ gewinnen. Wie es geht? Das steht am Ende des Interviews.
Foto: © Zoe Held
Zoe Held ist Autorin.
Zoe Held lebt in welcher Ecke Deutschlands.
ZOE HELD:
Ich lebe in der Nähe von München mit Blick auf Alpen und Seen. Die Ecke gefällt mir ganz gut, vor allem die Nähe zu den Bergen – ich liebe wandern und Ski fahren, da ist das die perfekte Ausgangslage.
AVELEEN AVIDE:
Du hast auch noch einen Brotjob. Darf ich fragen welchen?
ZOE HELD:
Einen stressigen, der mir aber wahnsinnig Spaß macht. Ich arbeite im Büro, viel am PC und mit viel Text, und komme selten unter zehn Stunden hin. Aber ich brauche beides als Ausgleich, insofern ist das für mich schon in Ordnung so.
AVELEEN AVIDE:
Du hast bei NaNo mitgemacht. NaNo (National Novel Writing Month) ist: Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach. Schreib einen Roman in einem Monat, mindestens aber 50.000 Wörter. Hast du das neben deinem Brotjob gemacht? Und wie hast du das bloß hinbekommen? Ist das ein Buch, das auch veröffentlicht werden wird und kann oder war es „nur“ eine Fingrübung?
ZOE HELD:
Ob das Buch veröffentlicht wird, weiß ich noch nicht. Da muss ich mal noch mit meiner Agentin drüber sprechen. Diesmal habe ich einen Steampunk-Roman geschrieben, der mir persönlich ganz gut gefällt. Vor allem kommt er mal ausnahmsweise gänzlich ohne Lovestory aus, das war eine neue Erfahrung für mich. An und für sich hatte ich dieses Jahr aber das Ziel, nach einem ganzen Jahr „Schreiben für die Veröffentlichung“ endlich mal wieder „einfach nur“ zu schreiben, ohne mir irgendeinen Gedanken machen zu müssen. Das ist einfach etwas anderes, wenn man einfach nur schreibt, wie einem die Geschichte zufliegt, oder ob man doch mit einem halben Auge in Richtung zukünftiger Leser schielt. Ich wollte mal wieder uneingeschränkt Spaß haben, und das ist mir gelungen.
Wie man das neben dem Brotjob schafft? Ja, das frage ich mich auch immer wieder. In dem Fall ging es bei mir zulasten des Schlafs. Ich brauche für das Pensum in etwa zwei Stunden pro Tag, die irgendwo her kommen müssen. Normalerweise schreibe ich nur drei bis vier Mal die Woche, im NaNo eben jeden Tag, und weder Haushalt noch Brotjob noch Sport sollen drunter leiden – Kaffee!!!!
AVELEEN AVIDE:
Du bist bei „Tintenzirkel“. Was ist das und was bringt es dir?
ZOE HELD:
Der Tintenzirkel ist ein Forum für Fantasyautoren – und meiner Meinung nach eines der besten Foren überhaupt. Ich komme ja eigentlich aus dem Fantasygenre und träume auch immer noch davon, irgendwann mal einen richtig epischen Fantasyroman zu veröffentlichen, und dort fühle ich mich einfach zu Hause. Was es mir bringt? Freunde. Ganz, ganz viele Freunde und Autoren, mit denen ich mich austauschen kann. Ohne den Zirkel wäre ich nie so weit gekommen und hätte mich auch den Schritt nie getraut, an die Öffentlichkeit zu gehen.
AVELEEN AVIDE:
Du schreibst unter dem Pseudonym Isabella Frey oder ist Zoe Held dein Pseudonym? Wieso zwei unterschiedliche Namen?
ZOE HELD:
Das sind beides Pseudonyme, weil ich Beruf und Schreiben ganz gerne trennen will. Zu den zwei Namen kam es, weil meine beiden Erstlingsbücher („Wilde Spiele“ und „Fesseln der Freiheit“) bei verschiedenen Verlagen gelandet sind und dann aber doch relativ zeitgleich erscheinen sollten. Außerdem sind die Bücher doch etwas anders in ihrer Art – Isabella würde ich persönlich als etwas sanfter bezeichnen, Zoe geht definitiv mehr in die härtere BDSM-Schiene. Das hat sich letztlich einfach ergeben, und ich mag beide eigentlich sehr gerne.
AVELEEN AVIDE:
Du verreist gerne in den rauen Norden. Was reizt dich gerade an diesen Ländern? Was ist dir an einem Urlaubsort wichtig? Und warum?
ZOE HELD:
Da ist es nicht so warm *lach*. Nein, ich mag auch den Süden ganz gerne, aber wenn ich es mir aussuchen kann, reise ich lieber in Richtung Norden. Ich war schon in Schottland, ein paar Mal in Schweden, in Finnland, auf den Faröer Inseln und auf Island – und träume gerade von Irland oder Norwegen als nächstes Reiseziel. Ich gehe ja gerne wandern, und das kann man dort ja ganz fantastisch. Außerdem finde ich die Landschaft dort einfach genial, die Weite, die Wälder, die Menschenleere. Ich brauche das ab und zu, um wieder aufzutanken. Einfach nur Wald und See und ein paar Elche – das ist ein Traumurlaub.
An und für sich mag ich aber auch Kultururlaube, also Städtetrips mit Besichtigungsprogramm. Die meisten westeuropäischen Hauptstädte habe ich schon durch, mir fehlen nur Madrid und Lissabon, und demnächst soll es dann auch mal gen Osten gehen. Budapest steht ganz oben auf der To-See-Liste, dicht gefolgt von Sankt Petersburg.
Oh, und Kroatien liebe ich auch, das darf ich hier jetzt nicht unterschlagen. Wir fahren relativ oft zum Campen nach Kroatien, das ist auch immer ein Traumurlaub. Viel leckeres Essen, ab und zu ins Meer hüpfen, lesen, lesen, lesen, das ist auch entspannend.
Ach ja, eigentlich kann ich gar nicht sagen, was mir an einem Urlaub wichtig ist. Ich mag so viele verschiedene Arten von Urlaub, vom Campen über Luxus-Wellness-Urlaub bis hin zu Sporturlaub, da könnte ich mich nicht auf eine Art festlegen. Hauptsache, ich komme raus von daheim, sehe ganz viel Neues (also nur am Strand liegen ist gar nicht meins), erlebe was und kann mich bewegen.
AVELEEN AVIDE:
Welche Hobbys/Leidenschaften hast du?
ZOE HELD:
Wie nach der letzten Frage wahrscheinlich schon zu vermuten war: Reisen. Unter zwei bis drei Trips im Jahr geht es einfach nicht, und wenn es nur Wochenendtrips in Richtung Norditalien sind. Daneben natürlich schreiben und lesen, das ist für mich der Ausgleich zu meinem Job. Ansonsten habe ich gerade das Stricken für mich entdeckt.
Und dann natürlich noch Sport. Ich kann leider nicht sehr gut und sehr lange stillsitzen, was bei einem Schreibtischjob nicht so ideal ist. Darum brauche ich abends mein Quäntchen Bewegung. Meistens gehe ich einfach nur eine Stunde auf den Crosstrainer, aber wenn ich es zeitlich hinbekomme, dann gehe ich in Step-Kurse. Step liebe ich, Zumba ist auch ganz cool (Tanzen! Ich habe früher mal Ballett getanzt und dann etwa zehn Jahre lang Tanzkurse besucht, also die Klassiker wie Walzer, Tango, Cha-Cha-Cha), das ist dann die Entschädigung für das Geräte-Krafttraining.
Skifahren, Wandern, Radtouren – am Wochenende gilt die Devise: Hauptsache raus und auspowern.
Kurz gesagt: Sport, Sport, Sport, schreiben, reisen, lesen. In der Reihenfolge ungefähr.
AVELEEN AVIDE:
Was liest du zurzeit? Und wenn du liest, welche Genres liest du am liebsten?
ZOE HELD:
Zurzeit vor allem Erotik. Ich bin einfach ein Liebesgeschichten-Fan mit Sehnsucht nach Happy End. Dazwischen lese ich immer mal wieder gute Fantasy in Richtung George R.R. Martin oder Tolkien, gerne auch Steampunk, ab und an Klassiker der deutschen Literatur, vor allem Schiller. Also eigentlich querbeet, aber mit deutlichem Schwerpunkt auf Erotik.
AVELEEN AVIDE:
Du bist über ein Schreibseminar zu Bastei Lübbe gekommen. Welches Seminar war das und bei wem? Und wieso hast du mitgemacht?
ZOE HELD:
Das war ein Seminar, mit dem Bastei Lübbe nach Autoren suchte, also keines aus der neuen Bastei Lübbe Academy. Man musste sich mit einem kurzen Text zu einem festen Thema bewerben. Ich hatte damals eigentlich keine Zeit für solche Späße, weil ich mitten in einer beruflich stressigen Phase steckte, habe ein paar Seiten geschrieben und losgeschickt, frei nach dem Motto: „Hast ja nix zu verlieren“. Dass ich dann tatsächlich neben ein paar anderen Autoren aus über siebenhundert Zusendungen ausgewählt wurde, war für mich absoluter Hammer. Mitgemacht habe ich, weil man solche Chancen einfach nutzen muss. Wann bekommt man schon mal Infos aus erster Hand, wie Verlage sich Exposés und Co. vorstellen? Außerdem musste man nur Übernachtung und Anfahrt selbst zahlen, was für mich als damals Noch-Studentin auch gut war *lach*.
Das Seminar selber ging drei Tage und umfasste alles vom Exposéschreiben bis hin zu konkreten Übungen für Klappentexte. Eigentlich alles also, was man so wissen muss, um zu veröffentlichen. Im Nachklang habe ich dann mein Exposé zu den „Fesseln der Freiheit“ eingeschickt und erst mal lange, lange gewartet (kam mir jedenfalls so vor, tatsächlich waren es nur knapp zwei Monate). Und dann kam die Zusage. Mitten in meinen Umzug hinein, und ich hätte fast das Telefon nicht mehr gefunden unter all den Umzugskisten. Wie das Leben halt so spielt: Wenn es kommt, dann alles auf einmal.
AVELEEN AVIDE:
Was ist schreiben für dich?
ZOE HELD:
Ausgleich und Spaß. Ich schreibe, weil es mir Spaß macht, Geschichten zu erzählen und Figuren kennenzulernen. Ich habe schon immer Geschichten erzählt, irgendwann habe ich angefangen, mich auch in der Theorie mit dem Schreiben zu beschäftigen, und der nächste Schritt war dann, einfach mal was an einen Verlag zu schicken. Wirkliche Ziele habe ich da aber nicht, ich mache das, solange es mir Spaß macht, wenn es das mal nicht mehr sollte, dann gibt es eben keine weiteren Veröffentlichungen mehr. Stress habe ich im Job genug, da brauche ich nicht auch noch Stress bei meinem Hobby.
ZOE HELD: In „Wilde Spiele“ geht es lt. Amazon.de um:
Lena wurde von ihrem Verlobten Max sitzengelassen. Ihr Selbstwertgefühl ist im Keller. Als der äußerst attraktive Sebastian ihr den Hof macht, hat sie eine Idee: Mit ihm will sie Max eifersüchtig machen und zurückgewinnen. Sebastian lässt sich auf das Spiel ein, doch nur nach seinen Regeln. Und die sind hart. Lena ist zuerst schockiert, aber bald ist sie ihrem neuen Meister völlig verfallen. Denn die süße Lust der Unterwerfung schlägt alles, was sie je erleben durfte ...
Hier finden Sie weitere Informationen:
Wilde Spiele: Erotischer Roman
AVELEEN AVIDE:
Wie kamst du auf die Idee zu „Wilde Spiele“?
ZOE HELD:
Interessante Frage. Keine Ahnung, ehrlich. Ich sitze harmlos und nichtsahnend irgendwo herum, meistens am Schreibtisch, und dann tauchen da diese Figuren auf, die unbedingt ihre Geschichte erzählt haben wollen. Lena hat sich mir also vorgestellt, Basti ist dann danach entstanden – und dann habe ich versucht, ihnen eine Geschichte zu geben. Wobei es bei mir auch so ist, dass die Figuren ihre Geschichten weitgehend mitbringen, ich habe da ziemlich wenig Mitspracherechte.
AVELEEN AVIDE:
Ich bin sicher, dass du für „Wilde Spiele“ recherchieren musstest. Ist dir bei den Recherchen etwas Überraschendes, Außergewöhnliches, Witziges passiert?
ZOE HELD:
Öhm, nun ja, so viel Recherche war es nicht, dass dabei etwas wirklich Überraschendes passiert wäre. Der Roman spielt ja in München bzw. am Starnberger See und teilweise am Ammersee, also war es in Sachen „Wie sieht es da aus?“ relativ einfach für mich. Das ist bei Zoe Held anders, da spielt viel in London und Schottland, da muss ich dann schon ab und zu Google Maps bemühen, auch wenn ich an meinen Schauplätzen in aller Regel schon mal selbst war. Ansonsten recherchiere ich viel in Richtung BDSM-Szene, das ist eigentlich die Hauptarbeit, aber da bin ich inzwischen doch schon ganz gut mit den Basis-Informationen versorgt. Darüber hinaus? Ich weiß nicht, ich schlage viel während des Schreibprozesses nach, da fällt mir das dann meistens nicht so auf.
AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an den Plot für „Wilde Spiele“ heran? Könntest du uns ein Beispiel für deine ersten Überlegungen zur Handlung von „Wilde Spiele“ geben?
ZOE HELD:
Ich plotte nicht. Ich habe es ein, zwei Mal in meinem Schreiberleben mit Plotten versucht, das ging beides schief. Ich arbeite anfangs nur eine grobe Ideenskizze aus, also eine wirklich, wirklich grobe Handlung, die dann in ein Exposé gegossen wird. Darüber hinaus lasse ich mich von den Figuren überraschen, und meistens haben die Figuren recht *lach*.
Für mich ist es wichtiger, die Figuren zu verstehen und zu kennen. Ich will wissen, wieso sie das tun, was sie tun. Nehmen wir Lena als Beispiel: Da tauchte also diese Frau in meinen Gedanken auf, die gerade von ihrem Verlobten verlassen wurde. Ich will also wissen: Wie würde sie reagieren? Was könnte sie dazu bringen, eine Affäre einzugehen? Wie sah ihre Kindheit aus? Wie war die Beziehung ihrer Eltern? Welche Vorbilder hat sie? Ist sie eher neugierig? Welche sexuellen Fantasien hat sie normalerweise so? Ist sie eher feministisch oder hängt sie eher traditionellen Rollenbildern an? Solche Dinge eben. Das ist eigentlich immer das erste, was ich in Gedanken mache: Meine Figuren kennenlernen.
So kam ich übrigens auch zur Erotik: Ich will einfach alles über meine Figuren wissen, und ich finde, dass gerade auch die sexuelle Orientierung und die sexuellen Vorlieben einen Menschen ausmachen, also die Frage: Wie verhält sich jemand in seinem Schlafzimmer, wenn keiner zusieht, und wieso? Darum habe ich immer auch erotische Szenen für Figuren in anderen Romanen geschrieben, und irgendwann habe ich festgestellt, dass das wahnsinnig Spaß macht.
AVELEEN AVIDE:
Fallen dir Dialoge, Charaktere oder szenische Darstellungen leichter, fällt dir alles gleich leicht oder anders gefragt, magst du alles gleich gerne?
ZOE HELD:
Dialoge und Charaktere liegen mir mehr, würde ich sagen. Wenn Figuren sich einen Schlagabtausch liefern, fliegen die Seiten nur so dahin.
AVELEEN AVIDE:
Wie schaffst du es, dass keine losen Fäden im Buch übrig bleiben?
ZOE HELD:
Nachdem ich weder plotte noch beim Schreiben groß denke, bleibt das Sache der Überarbeitung. Ich lese immer und immer wieder, was ich selbst geschrieben habe, auch schon während des Schreibprozesses. Wenn ich lose Enden finde, mache ich mir Notizen und sehe, wie ich sie noch einbauen kann. Ich versuche jedenfalls, immer alle Baustellen wieder zuzumachen. Zum Glück gibt es ja auch noch das Lektorat.
AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an die Protagonistin Lena heran? Würdest du uns dafür einfach mal ein Beispiel für die ersten Überlegungen zur Figur geben?
ZOE HELD:
Nun ja, Lena war ein spezieller Fall, weil sie etwas abseits meiner üblichen Protagonistinnen lag. Normalerweise habe ich Frauen, die weder mit Sex noch mit Selbstbewusstsein ein Problem haben, und die beruflich auf der Erfolgsspur schwimmen. Lena kam also an und stand da, ohne Job, ohne Mann, ohne alles. Das war eine etwas schwierige Figur für mich, und da musste ich mich erst einmal reinfühlen. Ich habe also in ihrer Kindheit gegraben, mich mit der Beziehung zu ihrem Ex-Verlobten auseinandergesetzt, solche Dinge. Am wichtigsten war für mich aber (und das ist es bei allen Figuren): Was könnte diese Frau dazu bewegen, sich einem Mann absolut zu unterwerfen? Lena braucht jemanden, der ihr Sicherheit gibt und ihr den Rücken stärkt, und da war Basti einfach die ideale Besetzung.
AVELEEN AVIDE:
Gingst du zuerst monatelang mit der Geschichte schwanger und fingst dann zu schreiben an oder hast du alle Recherchearbeiten abgeschlossen, das Exposee ist fertig und du beginnst zu schreiben? Wie muss man sich das vorstellen?
ZOE HELD:
Bei mir ist es so, dass ich meistens schon an den Ideenskizzen für die nächste Geschichte sitze, während ich den Vorgänger schreibe. In dem Fall also: Ich habe am Roman für Bastei Lübbe (also an den „Fesseln der Freiheit“) geschrieben und nebenbei die Ideen für Lena und Basti festgehalten. Recherche erledige ich dann während des Schreibprozesses, viel am Computer. In dem Fall war es so, dass das Exposé zuerst da war, weil die Agentur angefragt hatte, ob ich denn nicht etwas hätte – aber normalerweise schreibe ich einfach für mich und vor mich hin, ehe ich ein Exposé schreibe und das dann an die Agentur gebe. Einen ausgearbeiteten Plot habe ich vorher eigentlich nie, ich fange an zu schreiben mit groben Eckpunkten: Anfang, ein paar Szenen in der Mitte, ein Ende. Das brauche ich, den Rest fülle ich dann von Tag zu Tag auf.
AVELEEN AVIDE:
Wie muss man sich einen Tag in deinem Leben vorstellen, wenn du an einem Roman arbeitest?
ZOE HELD:
Nun ja, tagsüber bin ich in meinem Brotjob unterwegs. Meistens komme ich so gegen sieben vom Schreibtisch weg, dann gehe ich erst mal noch zum Sport und esse was. Die Familie will auch noch zu ihrem Recht kommen, und in der Regel wird es zehn, bis ich dann Zeit finde, um mich an den Rechner zu setzen. Dann werden erst mal noch Mails beantwortet und ein bisschen im Forum geschrieben, und dann schreibe ich, meistens bis elf, halb zwölf. Ich muss ja um sechs wieder raus aus den Federn, mehr geht da nicht *lach*. Ab und zu lege ich am Wochenende ganze Schreibtage ein, aber das kommt vielleicht einmal im halben Jahr vor. Wenn das Wetter schön ist, gehe ich nämlich lieber raus und treibe Sport. Für mich ist Schreiben ja vor allem Hobby, und da muss es mir einfach Spaß machen. Ich habe das Glück, nicht davon leben zu müssen – und für mich persönlich ist das Glück, auch wenn andere das ganz anders sehen. Ich mache mir da keinen großen Kopf drum, sondern schreibe, wenn ich Lust habe und worauf ich Lust habe. Dass ich damit Geld verdiene, ist nett – aber so viel ist es nun auch wieder nicht, und was ich verdiene, wird für Reisen auf die Seite gelegt.
AVELEEN AVIDE:
Wo schreibst du am liebsten?
ZOE HELD:
Das ist mir eigentlich egal. Meistens schreibe ich abends auf dem Sofa, aber ich habe auch schon in der Unibibliothek geschrieben oder in einem Seminar oder auf Tagungen. Nur in Cafés schreiben, das mag ich gar nicht, da fühle ich mich immer zu beobachtet.
AVELEEN AVIDE:
Hörst du auch Musik beim Schreiben und falls Ja, welche, oder brauchst du absolute Stille?
ZOE HELD:
Abends läuft bei mir meistens der Radio im Hintergrund, an und für sich habe ich es aber lieber still. Musik höre ich mehr beim Sport, wenn ich mir Gedanken über die Szenen mache, die ich an dem Tag noch schreiben will, also zur Inspiration. Beim Schreiben selber bin ich so in dem Text gefangen, dass mir alles andere eigentlich egal wird.
AVELEEN AVIDE:
Du wirst von einer Agentur vertreten. Was ist für dich der Vorteil, von einer Agentur vertreten zu werden?
ZOE HELD:
Hauptsächlich der, dass ich jemanden habe, der mir die lästige Verwaltungsarbeit abnimmt. Ich habe neben meinem Job und dem Schreiben schlichtweg keine Zeit, mich mit Verlagen auseinanderzusetzen und Vertragsbedingungen zu verhandeln oder Abrechnungen zu prüfen oder zu schauen, dass das Geld rechtzeitig eingeht. All der Kleinkram eben, der anfällt, wenn man mit jemanden in Geschäftsbeziehungen steht. Ich kann mich so voll auf das Schreiben konzentrieren, gebe meine Exposés an die Agentur, die sich dann darum kümmert, das Buch unterzubekommen und dafür möglichst viel herauszuholen.
AVELEEN AVIDE:
An welchem Buch arbeitest du derzeit und darfst du schon ein wenig darüber verraten?
ZOE HELD:
Zurzeit arbeite ich vor allem an einem Nachfolger zu den “Wilden Spielen”. Dieses Buch ist bereits für September 2014 angekündigt („Lust“, Ullstein Verlag). Viel fehlt mir da aber nicht mehr, dann bin ich mit dem Manuskript fertig. Darin geht es um Markus und Felicitas, die den Lesern des ersten Teils schon bekannt sind. Beide haben einen ziemlich steinigen Weg vor sich, bis sie sich aufeinander einlassen können, das kann ich schon mal verraten.
Markus hat verdammt schlechte Erfahrungen mit seiner ersten „Traumfrau“ gemacht und will am liebsten nie mehr irgendeine feste Beziehung eingehen. Felicitas leidet unter Verlustängsten. Und dann kommt ihnen die Liebe dazwischen *lach*. Ich bin schon sehr gespannt, wie das Buch ankommt, weil es etwas weniger SM-lastig wird als die „Wilden Spiele“ und die Liebe sehr viel langsamer wächst.
Außerdem arbeite ich noch an einem Projekt für Bastei Lübbe, das wohl im Juli erscheinen wird. Das Projekt kommt als Kurzroman in der „Shadows of Love“-Reihe und macht mir wahnsinnig viel Spaß beim Schreiben – mehr will ich darüber jedoch noch nicht verraten.
Und ebenfalls für Bastei Lübbe schreibe ich an einer Fortsetzung zu den „Fesseln der Freiheit“. Darin wird es um Bondage gehen und um eine taffe Steuerfahnderin, die ihre ganze Karriere für einen Kerl riskiert.
AVELEEN AVIDE:
Welchen Tipp hättest du für angehende Autoren, die einen Roman veröffentlichen möchten?
ZOE HELD:
Schreiben, schreiben, schreiben. Und sich mit dem Handwerk beschäftigen, entweder über Ratgeber oder Seminare oder darüber, sich einfach nur anzusehen, wie andere ihre Romane aufbauen. Das Handwerk ist neben allem Spaß am Schreiben wahnsinnig wichtig, finde ich. Nicht dass Regeln allein einen guten Roman ausmachen, das nicht, aber man sollte schon wissen, was man tut.
Wenn es an die Veröffentlichung geht, dann kann ich nur raten: Nichts erzwingen wollen. Das ergibt sich früher oder später, und wenn man abgelehnt wird, hat es oft nichts mit den eigenen Fähigkeiten zu tun, sondern hängt am Markt, an den Leservorlieben, an der Mode, an der Werbung, an vollen Programmplätzen, an tausend anderen Dingen, auf die man sowieso keinen Einfluss hat.
AVELEEN AVIDE:
Zoe, vielen Dank für das Interview.
Welches Interview kommt als nächstes?
---------------------------------------------------------------------------------------------------
Heute gibt 1 Buch zu gewinnen. Wer mir die folgende Frage richtig beantwortet, und mir die 2. E-Mail an autorin(at)aveleen-avide(Punkt).com schreibt, der kann „Wilde Spiele“ gewinnen, allerdings nur, wenn Ihr Wohnsitz in Deutschland liegt.
Bitte die Adresse nicht vergessen, da ich sonst das Buch nicht zusenden kann.
Den Gewinner/Die Gewinnerin schreibe ich im Laufe der Woche hier an diese Stelle. Wer mir die nachfolgende Frage richtig beantwortet, der kann „Wilde Spiele“ gewinnen: In welchem Forum ist Zoe Held besonders aktiv?
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Mitmachen lohnt sich!
---------------------------------------------------------------------------------------------------
Wer mal wissen möchte, was und wie ich schreibe:
Bei Giadas gibt es das E-Book „Leselust“ in dem von einer meiner Geschichten eine kostenlose Leseprobe ist. Ebenfalls von meiner tollen Kollegin Monika Dennerlein aka Inka Loreen Minden und einigen anderen.
---------------------------------------------------------------------------------------------------
Rena Larf liest mit ihrer erotischen Stimme einen langen Auszug aus meiner Geschichte „Sündige Früchte“ .
Rena Larf liest mit ihrer erotischen Stimme einen langen Auszug aus meiner Geschichte Hitze auf meiner Haut.
Hier lese ich aus meinem Buch “Samtene Nächte” aus der erotischen Kurzgeschichte “Erotischer Zirkel”. „Samtene Nächte“ ist bei Amazon.de in der Top 100 der Erotik-Bestseller. :-)
Wenn Sie hier klicken, dann kommen Sie zu meinen Lesungen aus "Samtene Nächte".
Hier lese ich einen Ausschnitt aus der Geschichte „Heiße Wünsche“
Das war Aveleen Avide
Glauben Sie an sich!
Schauen Sie also wieder rein, wenn es heißt:
Willkommen bei Aveleen Avide
Ihre Aveleen Avide
Aveleen Avide jetzt auch bei Twitter: http://twitter.com/aveleenavide
LESUNGSIMPRESSIONEN:
Foto: © Angela Erdmann
---------------------------------------------------------------------------------------------------