Willkommen bei Aveleen Avide
Ralf Weißkamp liebt es kriminell und er vermisst den Ruhrpott. Und wobei er sich nicht immer an die Gegebenheiten hält, das erzählt er im Interview.
Wer mir eine Frage zum Interview beantworten kann und mir dazu eine E-Mail sendet, der kann „Schützenmaske“ gewinnen. Wie es geht? Das steht am Ende des Interviews.
Foto: © Ralf Weißkamp
Ralf Weißkamp ist Journalist und Autor.
Ralf Weißkamp wurde 1961 in Gelsenkirchen geboren und lebt heute in Iserlohn. Du bist der Liebe wegen mit 35 Jahren nach Iserlohn gezogen. Hält die Liebe immer noch?
RALF WEIßKAMP:
Oh ja, die hält nach wie vor! Fünf Jahre nach meinem Umzug haben wir geheiratet, das war 2001, und wir sind es immer noch. Außerdem fühle ich mich in Iserlohn ziemlich wohl, wenn mir auch ab und zu der Ruhrpott fehlt. Aber in dem hat sich auch viel verändert.
Du hast Sozialwissenschaften, Philosophie und Germanistik studiert. Du arbeitest als Journalist und bist jetzt auch Autor. War dir schon im Studium klar, dass du mal Richtung schreiben unterwegs sein möchtest?
RALF WEIßKAMP:
Schon in der Schule war ich bei der Schülerzeitung aktiv, während des Studiums habe ich als freier Mitarbeiter bei einer Zeitung angefangen. Das weitete sich auf mehrere aus, so dass ich mein Studium erfolgreich abbrach und nur noch freiberuflich arbeitete.
Heute habe ich als Absicherung eine Teilzeitstelle bei einem Bildungsinstitut, mein Pressebüro und das Dasein als Autor sind meine Leidenschaft. Die werde ich weiter ausbauen, so dass sie beruflich das Standbein sein werden. Aber Schreiben, das war schon immer klar, Schreiben ist meine Leidenschaft, journalistisch als auch „frei“.
AVELEEN AVIDE:
Wieso hast du mit deinem ersten Krimi so lange gewartet?
RALF WEIßKAMP:
Da gibt es tausend Gründe, aber eigentlich hat mich erst die Idee zur Handlung so spät angesprungen. Ich wollte nicht den x-ten Whodunit-Krimi schreiben, es sollte eine etwas skurrile Geschichte mit Figuren sein, die sich noch nicht selbst gefunden haben, die mit dem Leben und ihrer eigenen Geschichte hadern. Mittlerweile ist aus dieser Idee eine ganze Reihe geworden, die ich fortsetzen werde.
AVELEEN AVIDE:
Welche Hobbys/Leidenschaften hast du?
RALF WEIßKAMP:
Neben Job, Pressebüro und dem Autorendasein bleibt nicht allzu viel Zeit. Lesen natürlich, und gerne verbringe ich freie Zeit in der Natur, im Wald. Dorthin ziehe ich mich auch zurück, wenn ich alleine sein, über das Skript nachdenken, die Geschichte weiterspinnen will.
Und auch zum Schreiben, ganz altmodisch, mit Kugelschreiber und Schreibblock – das geht! Und wenn ich die Seiten später auf dem Mac übertrage, ist das schon die erste Überarbeitung.
AVELEEN AVIDE:
Was liest ihr zurzeit? Und wenn ihr lest, welche Genres lest ihr am liebsten?
RALF WEIßKAMP:
Meine Frau ist Krimi-Expertin, ich lese zur Zeit „Wem Deutschland gehört“, ein sehr interessantes politisches Buch. Im Urlaub habe ich „Zero“ von Marc Elsberg gelesen, und auf meiner Warteliste steht – mal wieder – „Faust“, ein toller und immer wieder aktueller Klassiker. Ansonsten warte ich auf ein neues Buch von Walter Moers, keine Ahnung, wann eines erscheint. Auch wenn ich das letzte enttäuschend fand.
AVELEEN AVIDE:
Was ist schreiben für dich?
RALF WEIßKAMP:
Spaß, Lust, Arbeit, Auseinandersetzung, Therapie.
AVELEEN AVIDE:
Wenn du verreist, wo reist du gerne hin und was ist dir an einem Urlaubsort wichtig?
RALF WEIßKAMP:
Ich war schon lange nicht mehr in Kanada, ein wunderschönes, großes, faszinierendes Land. Aber wir fahren sehr gerne ans Meer, etwa die Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern bis hinauf nach Polen, wirklich eine reizvolle Landschaft, vor allem im Herbst. Der östliche Nachbar steht auch noch auf der Liste, ebenso wie einige Städtetouren.
Aber mit einem Urlaub verbinde ich in erster Linie Ruhe, auch akustische, Muße, Zeit, Natur.
RALF WEIßKAMP: In „Schützenmaske“ geht es lt. Amazon.de um:
Eine merkwürdig gekleidete Leiche in einem Gelsenkirchener Park unterbricht abrupt die sportlichen Ambitionen des frustrierten Dozenten und Hobby-Detektivs Robert Werner. Die Witwe des Toten beauftragt ihn mit Ermittlungen, um Licht in das seltsame Ableben ihres Mannes zu bringen: War es Mord? Hat er sich selbst umgebracht? Ist er Opfer seiner sexuellen Vorlieben geworden? Bei seinen Recherchen stößt der Detektiv schnell an seine Grenzen bis er selbst in den Fokus der Fahnder gerät. Zusammen mit seinem alten Kumpel, dem Taxifahrer Manni, und dem Besitzer einer Schwulenbar, Jan, ermittelt er in Gelsenkirchen und Iserlohn. Weitere Leichen und skurrile Zeitgenossen machen ihnen die Arbeit nicht leicht. Erst als sie einer verschworenen Bruderschaft auf die Spur kommen, klären sich alle Verstrickungen.
Hier finden Sie weitere Informationen:
Schützenmaske - Ein Ruhrpott Krimi
AVELEEN AVIDE:
Wie kamst du auf die Idee zu „Schützenmaske“?
RALF WEIßKAMP:
Die Idee dazu hatte ich auf einem meiner Spaziergänge im Wald. Ursprünglich sollten Jäger den Platz der Schützen einnehmen, erst viele Manuskriptseiten später habe ich mich anders entschieden und dementsprechend alles umgeschrieben. Und Schützenbrüder sind ein herrlicher Widerpart zu meinen etwas skurrilen Figuren, dem Ermittler-Trio.
AVELEEN AVIDE:
Ich bin sicher, dass du für „Schützenmaske“ recherchieren musstest. Ist dir bei den Recherchen etwas Überraschendes, Außergewöhnliches, Witziges passiert?
RALF WEIßKAMP:
Nein, etwas wirklich Überraschendes oder Außergewöhnliches war nicht dabei. Eher eine normale Recherche, im Arbeitszimmer am Rechner oder in Gelsenkirchen und Iserlohn vor Ort. Wobei ich mich bei den Ergebnissen – wenn es in die Handlung passte – nicht immer zu 100 Prozent an die Gegebenheiten gehalten habe. Ich warte schon auf die Anrufe und Mails der Lehrer. :-)
AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an den Plot für „Schützenmaske“ heran? Könntest du uns ein Beispiel für deine ersten Überlegungen zur Handlung von „Schützenmaske“ geben?
RALF WEIßKAMP:
Die Idee war, dass die oder der Ermittler das Gegenteil von Philip Marlowes sein sollten. Ihnen gegenüber sollte eine wertkonservative Gruppe stehen, die ein Geheimnis hüten, welches ihre Existenz ruinieren könnte, wenn es ans Licht kommt. Und die dieses Geheimnis mit allen Mitteln bewahren. Die Ermittler aus dem Ruhrgebiet treffen auf die Schützen aus dem Sauerland, das bildete den Kern der Idee.
AVELEEN AVIDE:
Fallen dir Dialoge, Charaktere oder szenische Darstellungen leichter, fällt dir alles gleich leicht oder anders gefragt, magst du alles gleich gerne?
RALF WEIßKAMP:
Szenische Darstellungen fallen mir häufig leichter, ich mag sie schon etwas lieber. Aber häufig entwickeln sich Dialoge und Charaktere überraschend, manche, mit denen ich mich zu Anfang schwer getan habe, werden eigenständig, nehmen aus der Situation heraus Fahrt auf.
AVELEEN AVIDE:
Wie schaffst du es, dass keine losen Fäden im Buch übrig bleiben?
RALF WEIßKAMP:
Sobald ich das Gefühl bekomme, dass diese Fäden nicht zueinander finden oder zu viel sind, suche ich einen Punkt, an dem ich sie zusammenbringen kann, und den bearbeite ich noch vor jeder weiteren Szene. Nichts wäre schlimmer als dass sich der Leser im Text durch herumschwirrende Fäden verirrt.
AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an den Protagonisten, den Hobby-Detektiv Robert Werner heran? Würdest du uns dafür einfach mal ein Beispiel für die ersten Überlegungen zur Figur geben?
RALF WEIßKAMP:
Der sollte ein etwas linkischer Typ sein, der mehr oder weniger durchs Leben stolpert, aber sehr neugierig und von Selbstzweifeln geplagt ist. Das Gegenteil zu vielen Helden, die immer genau wissen, was sie tun müssen.
AVELEEN AVIDE:
Gingst du zuerst monatelang mit der Geschichte schwanger und fingst dann zu schreiben an oder hast du alle Recherchearbeiten abgeschlossen, das Exposee ist fertig und du beginnst zu schreiben? Wie muss man sich das vorstellen?
RALF WEIßKAMP:
Die Idee, die Szene hat sich entwickelt, nicht bis in alle Einzelheiten, aber als der Plot stand, ging es an den Schreibtisch. Beim Schreiben entwickelte ich weitere Figuren oder bestehende nahmen in der Handlung an Gewicht, an Bedeutung zu oder ab. Das Exposee habe ich erst viel später, kurz vor Beendigung der ersten Fassung geschrieben. Das ist jetzt, beim zweiten Manuskript, das an die Schützenmaske anschließt, anders.
Das Exposee liegt dem Verlag schon seit längerem vor und ich bin noch ganz tief in der Schreibarbeit. Dennoch wird es nicht meine Vorgehensweise, ein Manuskript wie am Zeichenbrett zu entwickeln.
Am meisten Spaß hatte ich in der ersten Phase, als ich die Szenen entwickelte. Es war schon auf amüsante Weise erschreckend, auf welche Wendungen ich meine Figuren geschickt habe.
AVELEEN AVIDE:
Wie muss man sich einen Tag in deinem Leben vorstellen, wenn du an einem Roman arbeitest?
RALF WEIßKAMP:
Ich bemühe mich, jeden Tag daran zu arbeiten, ihn weiterzuentwickeln, zu überarbeiten. Aber dabei habe ich keinen festen Ablauf und auch keine Rituale. Wenn ich spüre, ich komme nicht weiter, mache ich vorübergehend etwas anderes, bis ich mich wieder auf das Manuskript konzentrieren kann.
AVELEEN AVIDE:
Wo schreibst du am liebsten?
RALF WEIßKAMP:
Dort, wo ich Ruhe, Abgeschiedenheit finde. Das kann mein Arbeitszimmer oder eine Bank im Wald sein, gerne auch mein Stehpult, das wir mal aus dem Sperrmüll gefischt haben.
AVELEEN AVIDE:
Hörst du auch Musik beim Schreiben und falls Ja, welche, oder brauchst du absolute Stille?
RALF WEIßKAMP:
Beim Schreiben brauche ich Ruhe, unbedingt. Deshalb schnappe ich mir auch gerne Laptop oder Schreibblock und verziehe mich in den Wald. Dort habe ich die nötige Abgeschiedenheit. Und wenn mir nichts einfällt, mache ich einen Spaziergang, das befreit den Kopf.
AVELEEN AVIDE:
Wirst du von einer Agentur vertreten und falls Ja, von welcher? Was ist für dich der Vorteil, von einer Agentur vertreten zu werden?
RALF WEIßKAMP:
Ich habe mich gegen eine Agentur entschieden, weil ich eigene Erfahrungen in der Verlagssuche machen wollte. Für die Zukunft schließe ich aber die Einschaltung einer Agentur nicht aus, das kann durchaus Vorteile haben.
AVELEEN AVIDE:
An welchem Buch arbeitest du derzeit und darfst du schon ein wenig darüber verraten?
RALF WEIßKAMP:
Das aktuelle Manuskript knüpft an die „Schützenmaske“ an. Das Trio gerät wieder in eine Ermittlung, wird aber auch Opfer, jemand hat es auf sie abgesehen und will sie aus dem Weg räumen. Ein merkwürdiger Rocker-Club spielt eine große Rolle, und natürlich treffen wir auch unseren Kommissar wieder. Das Manuskript bildet den zweiten Teil einer Reihe, die sich um die linkischen Amateur-Detektive fortsetzt.
AVELEEN AVIDE:
Welchen Tipp hättest du für angehende Autoren, die einen Krimi veröffentlichen möchten?
RALF WEIßKAMP:
Nicht andere kopieren, versuchen, etwas Neues, Eigenständiges zu entwickeln. Und vor allem die Verlagsprogramme genau studieren – passt mein Manuskript zum Verlag? Sehr wichtig ist ein gutes Exposee, es entscheidet darüber, dass die Lektoren, diese literarischen Türsteher, mein Manuskript überhaupt in die Hand nehmen.
AVELEEN AVIDE:
Ralf, vielen Dank für das Interview.
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Heute es 1 Buch/E-Book zu gewinnen (sobald es erschienen ist). Wer mir die folgende Frage richtig beantwortet, und mir die 4. E-Mail an autorin(at)aveleen-avide(Punkt).com schreibt, der kann „Schützenmaske“ gewinnen, allerdings nur, wenn Ihr Wohnsitz in Deutschland liegt.
Bitte die Adresse nicht vergessen, da ich sonst das Buch nicht zusenden kann.
Den Gewinner/Die Gewinnerin schreibe ich im Laufe der Woche hier an diese Stelle. Wer mir die nachfolgende Frage richtig beantwortet, der kann „Schützenmaske“ gewinnen: Wo schreibt Ralf Weißkamp am liebsten?
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Mitmachen lohnt sich!
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Wer mal wissen möchte, was und wie ich schreibe:
Bei Giadas gibt es das E-Book „Leselust“ in dem von einer meiner Geschichten eine kostenlose Leseprobe ist. Ebenfalls von meiner tollen Kollegin Monika Dennerlein aka Inka Loreen Minden und einigen anderen.
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Rena Larf liest mit ihrer erotischen Stimme einen langen Auszug aus meiner Geschichte „Sündige Früchte“ .
Rena Larf liest mit ihrer erotischen Stimme einen langen Auszug aus meiner Geschichte Hitze auf meiner Haut.
Hier lese ich aus meinem Buch “Samtene Nächte” aus der erotischen Kurzgeschichte “Erotischer Zirkel”. „Samtene Nächte“ ist bei Amazon.de in der Top 100 der Erotik-Bestseller. :-)
Wenn Sie hier klicken, dann kommen Sie zu meinen Lesungen aus "Samtene Nächte".
Hier lese ich einen Ausschnitt aus der Geschichte „Heiße Wünsche“
Das war Aveleen Avide
Glauben Sie an sich!
Schauen Sie also wieder rein, wenn es heißt:
Willkommen bei Aveleen Avide
Ihre Aveleen Avide
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LESUNGSIMPRESSIONEN:
Foto: © Angela Erdmann