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Interview mit Nancy Salchow

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Willkommen bei Aveleen Avide

Nancy Salchow lebt mit Hund und Katz oder bessergesagt mit je drei davon. Schreiben ist für Nancy Salchow wie fliegen, mal geht’s hoch, mal runter, mal rechts, mal links und sie ist eine kreative Einzelkämpferin. Und sie hasst es zu recherchieren, weil sie sich dabei immer so ahnungslos vorkommt, fast so, als würde sie an Dingen riechen, die sie nichts angehen ...

Wer mir eine Frage zum Interview beantworten kann und mir dazu eine E-Mail sendet, der kann „Kirschblütentage“ gewinnen. Wie es geht? Das steht am Ende des Interviews.

Foto Nancy Salchow2

Foto: © Nancy Salchow

Nancy Salchow ist Autorin.

Nancy Salchow wurde 1981 geboren. Darf man erfahren, in welcher großen oder kleinen Ecke Deutschlands du lebst?

NANCY SALCHOW:
Ich wohne in der Nähe von Wismar, wo ich auch geboren bin. Sehr ländlich inmitten von Wäldern, Wiesen, Seen und dem Meer – der Ostsee. Und hin und wieder kommt es vor, dass ich mich frage, ob es irgendwo schöner ist als hier. Für mich auf jeden Fall nicht. ;-)

AVELEEN AVIDE:
Du hast sehr günstige Arbeitszeiten und immer schon recht früh Feierabend, darum bleibt dir viel Zeit zum Schreiben. Du arbeitest in einer Behinderteneinrichtung, in der Verwaltung einer gemeinnützigen Werkstatt. Arbeitest du da Vollzeit?

NANCY SALCHOW:
Ich arbeite sieben Stunden. Die perfekte Arbeitszeit, wie ich finde, um noch genügend Zeit für meine Leidenschaft zu finden.

AVELEEN AVIDE:
Du schreibst Songtexte. Nur für dich? Für eine Band? Spielst du auch ein Instrument? Oder singst du und welche Richtung Songtexte?

NANCY SALCHOW:
Ich habe schon seit vielen Monaten keine Songtexte mehr geschrieben. Diese Art zu schreiben ist mir derzeit irgendwie fremd, vielleicht deshalb, weil sie mit zu vielen Emotionen verbunden war, die mich jetzt einfach nur noch aufwühlen würden.

Damals habe ich sowohl als Sängerin als auch als Texterin in einem Musikprojekt mitgearbeitet, aber dabei musste ich leider auch die Erfahrung machen, dass meine Art, die Dinge zu betrachten, leider oft missverstanden wird. Das wurde mir mit der Zeit zu anstrengend. Dann kamen noch familiäre Gründe dazu und ich zog mich aus dem Projekt zurück. Ich denke gern daran zurück, aber hätte auch nicht die Energie, wieder in einem Team zu arbeiten.

Ich bin glaube ich eher eine kreative Einzelkämpferin – abgesehen davon für meine Mitmenschen auch viel zu anstrengend, also wenn es um die Zusammenarbeit im kreativen Bereich geht. ;-) Und nein, ich spiele kein Instrument mehr. Meine Zeit mit der Gitarre ist mittlerweile fast zwanzig Jahre her.

AVELEEN AVIDE:
Du hast Leseproben deiner Manuskripte auf Neobooks eingestellt. Das ist die Autorenplattform der Verlagsgruppe Droemer Knaur. Du schriebst das war der bequemste Weg. Und du wärst gerne bequem (so steht es in anderen Interviews mit dir). Du bekamst dann von Drömer/Knaur einen Verlagsvertrag. Hast du eine Ahnung, wie viele es über Neobooks zu Drömer schaffen?

NANCY SALCHOW:
Ich habe es nun nicht so genau beobachtet, um genaue Zahlen nennen zu können, aber mein ganz allgemeiner Eindruck ist schon, dass sich Durchhalten lohnt. Mir fallen einige Namen ein, die über Neobooks bei Droemer im Print gelandet sind: Susanna Ernst z.B., Ivonne Keller – aber auch bei anderen Verlagen. Neobooks ist generell ein sehr guter Start, den ich so immer wieder nehmen würde.

AVELEEN AVIDE:
Im Interview von meiner Bloggerkollegin „Kadis Bücherwelt“ schreibst du, dass dein bisher persönlichstes Buch „Das Luftblumenhaus“ ist. Dort hast du eigene Liedtexte eingebracht und die Handlung spielt in deiner eigenen Heimat. Was ist deine eigene Heimat und wie lange warst du nicht mehr dort? Oder fährst/fliegst du noch öfters hin?

NANCY SALCHOW:
Zum damaligen Zeitpunkt traf das wohl zu. Mittlerweile ist aber „Das Leben, Zimmer 18 und du“ mein persönlichstes Buch sowie die beiden Nachfolger „Eins plus eins macht Leben“ und „Der Tag, an dem mir das Leben schrieb“ - weil ich in diesen Büchern meine Depressionserkrankung verarbeite, es somit also autobiografische Bücher sind.
Meine Heimat ist die Region Blowatz, Boiensdorf usw. - dort bin ich aufgewachsen. Und ich bin immer in der Nähe geblieben. Selbst heute sind es nur wenige Autominuten zu meiner alten Heimat.

AVELEEN AVIDE:
Welche Hobbys/Leidenschaften hast du, außer Sport?

NANCY SALCHOW:
Lese ich da das Wort „Sport“? Hihihi, schön wär's, aber ich bin wohl der allergrößte Sportmuffel, den die Welt je gesehen hat. ;-) Aber zu deiner Frage: Meine große Leidenschaft sind die Tiere. Wir haben drei Hunde und drei Katzen, mit denen wir viel Zeit verbringen. Ansonsten schreibe ich sehr viel und bin außerdem sehr gerne auch mal grafisch aktiv, also z.B. beim Designen von Buchcovern usw.

AVELEEN AVIDE:
Wenn du verreist, wo reist du gerne hin und was ist dir an einem Urlaubsort wichtig?

NANCY SALCHOW:
Mein Freund und ich verreisen nicht so gern, wenn dann höchstens mal ein paar Tage, da wir unsere Tiere ungern so lang allein lassen und uns zu Hause einfach am wohlsten fühlen. Aber nach unserem letzten Urlaub in der Türkei haben wir uns vorgenommen, das nächste Mal ganz ruhig und gemütlich irgendwo in Deutschlang zu übernachten. In den Bergen oder auf einer Insel. Einfach nur Ruhe. Wir fahren auch sehr gern nach Nordfriesland zu Verwandten, dort können wir herrlich abschalten. Aber mal ehrlich, wir wohnen an der Ostsee, im Grunde ist das doch schon wie Urlaub, oder? :-)

AVELEEN AVIDE:
Was liest du zurzeit? Und wenn du liest, welche Genres liest du am liebsten?

NANCY SALCHOW:
Ich mag Schicksalsromane und Familiendramen. Gerade lese ich „Ein letzter Tanz“ von Judith Lennox.

AVELEEN AVIDE:
Was ist schreiben für dich?

NANCY SALCHOW:
Schreiben ist für mich wie ein Befreiungsschlag. Das Erschaffen eigener Welten, Gedanken, Gefühle. Man hat die Macht über alles. Das ist ein sehr verlockender Gedanke. Und ich folge diesem Impuls unglaublich gern, schon mein ganzes Leben lang.

Cover-Kirschbluetentage

NANCY SALCHOW: In „Kirschblütentage“ geht es lt. Amazon.de um:
Eine Plastikrose mit einer Uhr in der Mitte, ein Teelichthalter aus grünem Glas, ein altes Buch – drei von vielen Dingen, die die zerstrittenen Eltern Jasmin und Vincent und ihre heftig pubertierenden Kinder plötzlich überall im Haus finden. Gegenstände, die Erinnerungen wecken an die unbeschwerte Anfangszeit ihrer Ehe. Aber diese Funde sind kein Zufall. Sorgfältig hat Emilia, die kürzlich verstorbene Großmutter, in ihren letzten Tagen diese Spuren gelegt. In der Hoffnung, ihre auseinanderbrechende Familie wieder zusammenführen zu können. Doch ist der Zauber der Erinnerung stark genug?

Hier finden Sie weitere Informationen:
Kirschblütentage: Roman

AVELEEN AVIDE:
Wie kamst du auf die Idee zu „Kirschblütentage“?

NANCY SALCHOW:
Ich habe kurz hintereinander selbst zwei Verluste in der direkten Familie erfahren müssen, die mein ganzes Leben verändert haben. Und sie brachten mich auch dazu, vieles in Frage zu stellen, unter anderem eben auch die Wichtigkeit des Zusammenhalts in der Familie, auch und gerade in schweren Zeiten. Was geschieht, wenn man sich langsam verliert? Was, wenn man es nicht einmal merkt? Diesen Fragen wollte ich auf den Grund gehen.

AVELEEN AVIDE:
Ich bin sicher, dass du für „Kirschblütentage“ recherchieren musstest. Ist dir bei den Recherchen etwas Überraschendes, Außergewöhnliches, Witziges passiert?

NANCY SALCHOW:
Ich hasse es zu recherchieren, weil ich mir dabei immer so ahnungslos vorkomme, fast so, als würde ich an Dingen riechen, die mich nichts angehen, deshalb verfahre ich in der Regel so, dass ich nur über die Dinge schreibe, die ich selbst erlebt oder beobachtet habe. So kann ich mich dann voll und ganz auf die Emotionen und Schicksale konzentrieren und muss mich nicht von Fakten ablenken lassen, die ich mir erst beibringen muss.

AVELEEN AVIDE:
Wie gingst du an den Plot für „Kirschblütentage“ heran? Könntest du uns ein Beispiel für deine ersten Überlegungen zur Handlung von „Kirschblütentage“ geben?

NANCY SALCHOW:
Die erste Überlegung war, dass Emilia die Gegenstände und Fotos im Haus verteilt, um Erinnerungen bei ihrer Familie zu wecken. Ursprünglich sollte die Geschichte einen leicht magischen Hauch haben, also dass Emilia sie gar nicht verteilt, sondern dass sie immer schon da waren und nur von ihr „verzaubert“ wurden. Von dieser Idee, die nicht so recht zur Bodenständigkeit der Handlung passen wollte, konnte mich meine Lektorin aber Gott sei Dank abbringen.

Wie gesagt, der Grundgedanke waren die Gegenstände und Emilia. Und dann ist es tatsächlich so, dass ich einfach anfange zu schreiben. Ich weiß dann immer recht schnell, wie das Buch beginnen soll, in diesem Fall mit Emilia, kurz vor ihrem Tod. Der Rest ergab sich dann ganz von allein, einfach indem ich versucht habe, den Fokus abwechselnd auf jedes Familienmitglied zu legen. Man kann also sagen, dass ich nicht wirklich plane, sondern mich nur an einer Grundidee und den sich daraus entwickelnden Handlungssträngen entlanghangele.

AVELEEN AVIDE:
Fallen dir Dialoge, Charaktere oder szenische Darstellungen leichter, fällt dir alles gleich leicht oder anders gefragt, magst du alles gleich gerne?

NANCY SALCHOW:
Ich halte mich sehr gern an Dialogen und den Umschreibungen von Emotionen auf, was ich wiederum gar nicht mag sind Beschreibungen von Orten oder der Optik von Personen. Für mich kam es schon immer mehr auf das Gefühl an, das Innenleben eines Titelhelden. Alles andere war schon immer zweitrangig. Trotzdem muss eben auch „das andere“ sein. ;-)

AVELEEN AVIDE:
Wie schaffst du es, dass keine losen Fäden im Buch übrig bleiben?

NANCY SALCHOW:
Da ich mich meist auf ein konkretes Grundproblem konzentriere (Liebeskummer, Familienkrach, Verlust), bleibt ohnehin meist nicht viel Platz für Nebensächliches. So kann ich sagen, dass nicht viele Möglichkeiten bleiben, etwas ungeklärt zu lassen, da meistens nur eine entscheidende Frage auf ihre Antwort wartet. Ich mag es lieber zu 100% in eine Richtung, wenn du verstehst, was ich meine. ;-)

AVELEEN AVIDE:

Bin ganz bei dir. :-)

AVELEEN AVIDE:
Gingst du zuerst monatelang mit der Geschichte schwanger und fingst dann zu schreiben an oder hast du alle Recherchearbeiten abgeschlossen, das Exposee ist fertig und du beginnst zu schreiben? Wie muss man sich das vorstellen?

NANCY SALCHOW:
Ich halte mich ungern lange am „Vorgeplänkel“ auf. Wenn mir etwas in den Kopf schießt, will ich es auch immer gleich in die Tat umsetzen. Meistens schreibe ich dann direkt den Entwurf für den Klappentext, welcher gleichzeitig der Grundstein für das Buch ist. Wenn ich das Buch einem Verlag anbiete, muss ich leider auch ein Exposé schreiben, ansonsten schreibe ich aber einfach drauf los und schaue, wohin mich die Protagonisten mitnehmen. Ich mag es nicht, zu viel zu planen oder im Vorfeld festzulegen. Für mich ist schreiben wie fliegen, mal geht’s hoch, mal runter, mal rechts, mal links – man weiß aber nie, wohin einen der Wind trägt. Und das finde ich so faszinierend am Schreiben.

AVELEEN AVIDE:
Wie muss man sich einen Tag in deinem Leben vorstellen, wenn du an einem Roman arbeitest?

NANCY SALCHOW:
Wenn ich eine Idee habe oder bei einem Buch gut vorankomme, ist es egal, wo ich gerade bin. Egal, ob in Schlabbersachen auf dem Sofa, den Laptop auf den Knien oder mit den Hunden im Gartenhaus. Wenn ich schreibe, bin ich „im Buch“ und alles andere verschwimmt. Wenn ich allerdings den Laptop ausmache, geht alles weiter wie immer. Ich schaue fern, gehe zur Arbeit, esse. Leben eben. :-)

AVELEEN AVIDE:
Wo schreibst du am liebsten?

NANCY SALCHOW:
Im Garten zwischen den Hunden. Da ist es am schönsten.

AVELEEN AVIDE:
Hörst du auch Musik beim Schreiben und falls Ja, welche, oder brauchst du absolute Stille?

NANCY SALCHOW:
Ich schreibe meistens ohne Musik, Fernsehen stört mich nicht, aber Musik meide ich meistens. Instinktiv, ich weiß gar nicht genau, warum. Ich glaube, sie wühlt mich zu sehr auf und lenkt die Emotionen meiner Titelhelden in Richtungen, die ich gern lieber selbst bestimme.

AVELEEN AVIDE:
Wirst du von einer Agentur vertreten? Und falls Ja, was ist für dich der Vorteil, von einer Agentur vertreten zu werden?

NANCY SALCHOW:
Anfangs war ich skeptisch, da ich gern unabhängig bin, aber als mich ein guter Bekannter dann doch bei der Agentur Simon in Berlin unterbrachte, merkte ich sehr schnell, was für Vorteile es mit sich bringt. Es ist einfach sehr angenehm, wenn alle Verhandlungen über andere Tische laufen und ich mich voll und ganz aufs Schreiben konzentrieren kann.

AVELEEN AVIDE:
An welchem Buch arbeitest du derzeit und darfst du schon ein wenig darüber verraten?

NANCY SALCHOW:
Worum genau es geht, darf ich noch nicht verraten, aber es wird denke ich den Lesern gefallen, die auch Freude an den „Kirschblütentagen“ gefunden haben, vielleicht sogar ein bisschen besser, denn ich muss gestehen, dass mir persönlich der Plot des neuen Buchs (erscheint wieder bei Droemer) noch ein bisschen besser gefällt.

AVELEEN AVIDE:
Welchen Tipp hättest du für angehende Autoren, die einen Roman veröffentlichen möchten?

NANCY SALCHOW:
Lasst euch nicht einschüchtern. Bleibt euch treu, aber nehmt auch Kritik an, wenn sie konstruktiv ist. Macht aber nicht den Fehler, euch von Möchtegernlektoren in die Schranken weisen zu lassen, nicht jeder ist Profi und nicht jeder hat Ahnung von dem, was er tut. Schreibt einfach immer weiter, so lernt ihr am besten. Für mich war wie gesagt „Neobooks“ ein guter Start, da ich so mein erstes Leserfeedback bekam und endlich die Erfahrung machen durfte, wie es ist, Meinungen von anderen zu erhalten.

AVELEEN AVIDE:
Nancy, vielen Dank für das Interview.


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Heute gibt 1 Buch zu gewinnen. Wer mir die folgende Frage richtig beantwortet, und mir die 4. E-Mail an autorin(at)aveleen-avide(Punkt).com schreibt, der kann „Kirschblütentage“ gewinnen, allerdings nur, wenn Ihr Wohnsitz in Deutschland liegt.

Bitte die Adresse nicht vergessen, da ich sonst das Buch nicht zusenden kann.

Den Gewinner/Die Gewinnerin schreibe ich im Laufe der Woche hier an diese Stelle. Wer mir die nachfolgende Frage richtig beantwortet, der kann „Kirschblütentage“ gewinnen: Wo arbeitet Nancy Salchow am liebsten?

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Mitmachen lohnt sich!

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7.397 Downloads waren es vom 12.04. bis 11.05.2013. Schön wäre, wenn wirklich möglichst viele davon eine Rezension schreiben würden.
Alles Nähere – hier klicken.

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Ich habe für die Firma Valisère zu ihren 5 Herbst-/Winter-Dessous-Kollektionen je eine erotische Kurzgeeschichte in je 2 Versionen geschrieben. Je eine Version ist sinnlich, je eine Version ist mit sexuellen Szenen.

Und meine Geschichten gilbt es kostenlos!

Für den Desktop und für das iPad.

http://www.valisere.com/

Unter Valisere/E-Book findet ihr beide Downloads.

Trailer: http://m.youtube.com/watch?v=hMBdFiENhx8&desktop_uri=%2Fwatch%3Fv%3DhMBdFiENhx8

Video meiner Lesung zur Geschichte "Sündhaft gut"
http://www.aveleen-avide.com/valisère-projekt/

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Foto: © Marc Senna, Make up und Frisur: Brit Augustin

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